In den Donauhallen wird die Ausstellung „Der menschliche Körper – lernen von den Toten“ gezeigt. Sie findet von Freitag, 21. Juni, bis Sonntag, 23. Juni, statt. Grundlage hierfür ist eine umfangreiche Sammlung von Exponaten, bestehend aus konservierten menschlichen Körpern.

Das sorgt allerdings auch für Kritik. Gianlucca Zaccaro und seine Frau Jinyu befassen sich schon länger mit solchen Ausstellungen – und den Nachweisen für die Herkunft der Körper: „Wir wohnen neben den Donauhallen und haben die Plakate gesehen“, erklärt Gianlucca Zaccaro. In Lahr seine eine ähnliche Veranstaltung erst vor wenigen Wochen abgesagt worden, weil die Nachweise nicht erbracht werden konnten.

Besteht ein Zusammenhang?

Das Ehepaar vermutet hier auch einen Zusammenhang zwischen vielen Toten, die in China aufgrund ihrer politischen Ansichten ums Leben gekommen sind. Der Organhandel blühe dort – und das Geschäft mit dem Tod. Die Zaccaros haben sich deshalb an die Stadtverwaltung gewandt.

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„Wir haben das Einverständnis der Stadt und dürfen öffnen“, sagt Veranstalterin Samantha Weber. Sie habe auch schon Mails mit Bezug auf China bekommen. Die gezeigten plastinierten Exponate seien eine Leihgabe der Firma Corcoran Laboratories, Michigan (USA) – dem führenden amerikanischen Hersteller medizinischer Präparate – für medizinische Fakultäten. Diese stelle die Exponate für die Dauer der Ausstellung zur Verfügung. Nach dem Ende der Ausstellung werden die Exponate laut Weber zurückgegeben.

Zu Lebzeiten darüber verfügt

Die amerikanischen Körperspender sollen zu Lebzeiten verfügt haben, dass ihr Körper nach dem Ableben der Ausbildung von Medizinern sowie der Aufklärung von Laien zur Verfügung stehen soll. Das versichert die Ausstellerin. In den USA spenden demnach jährlich etwa 20.000 Menschen ihre Körper der Anatomie. Es wird darauf hingewiesen, dass echte menschliche Körper ausgestellt werden und keine Plastikimitate, oder -puppen.

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Das sagt die Stadt

„Von der Ortspolizeibehörde der Stadt Donaueschingen wurde der Sachverhalt geprüft und eine Ausnahmegenehmigung für die Durchführung der anatomischen Ausstellung ‚Der menschliche Körper – Lernen von den Toten‘ erteilt“, erklärt Rathaussprecherin Beatrix Grüninger.

Die Ausstellung von Verstorbenen könne nach dem Bestattungsrecht zugelassen werden, wenn die Würde der verstorbenen Person gewahrt bleibe und die Zustimmung des Verstorbenen oder eines Verwandten zu einer öffentlichen Darstellung oder zur Verwendung des Körpers für die Wissenschaft erteilt wurde. Bei der Ausstellung sei eine würdige Präsentation der Exponate gewährleistet. Ein wissenschaftlicher Ausstellungszweck sei zu erkennen, der Achtungsanspruch des Verstorbenen werde nicht verletzt.

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„Entsprechende Nachweise über die Herkunft der Exponate – speziell präparierte Plastinate – und die Einwilligungen der Spender konnten vorgelegt werden“, so Grüninger weiter.