Wenn in der Weihnachtszeit der Schnee fällt, die Lichter angehen und es überall besinnlich wird, dann passt ein Besuch auf den Weihnachtsmärkten der Region bestens. In Donaueschingen war das geraume Zeit nicht möglich, da es keinen Weihnachtsmarkt gab. Das hat sich jedoch geändert und der Adventsmarkt fand 2023 bereits zum zweiten Mal statt.

War die erste Auflage ein großer Erfolg, machte bei der Folge-Veranstaltung der Regen einen Strich durch die Rechnung. Anstatt Weihnachtsidylle mit schneeweißem Winterwunderland, war es kalt und regnete. Das hat in der Folge dafür gesorgt, dass das Ergebnis für den Markt 2023 nicht positiv ausgefallen ist. Es steht ein Defizit von 9522 Euro zu Buche. Und das nach Abzug der städtischen Unterstützung von 6000 Euro Bauhofleitstungen und 8000 Euro Verlustausgleich.

Der Gemeinderat hat nun entschieden, dem City Management als Veranstalter 4488 Euro als zusätzlichen Verlustausgleich zu gewähren. Das Geld kommt aus nicht abgerufenen Mitteln für 2022.

„Mann kann sagen, dass wir eine Grenze bezüglich der Unterstützung festgelegt haben. Andererseits ist der Adventsmarkt eine Attraktion und wir wollen den Verein nicht im Regen stehen lassen“, sagte Oberbürgermeister Erik Pauly.

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Markt infrage stellen

Bei der Diskussion im Rat stellte CDU-Stadträtin Ramona Vogelbacher den Markt generell infrage: „Ich möchte, dass wir uns auch trauen, das Konzept infrage zu stellen.“ Die Stadträtin sei dafür, darüber nachzudenken, ob ein Markt zwischen den Jahren nicht geschickter wäre: „Wir machen, was alle machen. In der Weihnachtszeit gibt es eben einen Weihnachtsmarkt.“ Sie stellte infrage, ob diese Ausprägung passend sei: „Wenn das Wetter nicht passt, dann kann es schiefgehen – und wir fangen es auf. Vor allem, da es mit Ansage ist“, so Vogelbacher. Das Thema könne man mit dem nach der Wahl neu zusammengestellten Gemeinderat nochmal aufmachen und überlegen, so OB Pauly.

Ramona Vogelbacher, CDU-Stadträtin.
Ramona Vogelbacher, CDU-Stadträtin. | Bild: www.jenshagen.info

Dem aktuellen Ausgleich für 2023 stimmten die Räte jedoch zu. „Wir würden zustimmen, allerdings mit Bauchweh“, erklärte CDU-Fraktionssprecher Marcus Greiner. „Es ist schwierig, eine Grenze zu ziehen und die dann aufzuheben.“ Es sei außerdem auch klar, dass für das nächste Mal kein Geld mehr zur Verfügung stehe: „Es muss vermieden werden, dass so etwas wieder passiert“, so Greiner weiter.

Marcus Greiner, CDU-Fraktionssprecher.
Marcus Greiner, CDU-Fraktionssprecher. | Bild: www.jenshagen.info

Ein Ausgaben-Problem

Man habe kein Einnahmen-, sondern ein Ausgaben-Problem, sagt FDP/FW-Fraktionssprecher Rainer Hall. „Die Kosten sind verlaufen“, so Hall. Hinzu kämen als Faktor die Leistungen von der Stadt in Form des Bauhofes. „Wir haben den Wunsch, vom Bauhof hier ein Festpreis-Angebot zu bekommen. Das kann nicht mehr so passieren.“ Hall ärgerte sich zudem darüber, dass man schon öfter angesprochen habe, einen örtlichen Stromanschluss zu errichten. Passiert sei bislang nichts. Die Fraktion stellte schließlich gar den Antrag, die Ausgleichssumme auf 7936 Euro zu erhöhen, was jedoch abgelehnt wurde.

Rainer Hall, FDP/FW-Fraktionssprecher.
Rainer Hall, FDP/FW-Fraktionssprecher. | Bild: Jens Hagen

Die Situation sei besonders peinlich, „bei Dingen, die bereits angemahnt wurden“, sagt Grünen-Fraktionssprecher Michael Blaurock. Vom Bauhof müsste man Verbindlichkeit bekommen: „Man weiß nach zwei Jahren ja auch, was genau hier anfällt.“ Blaurock erkundigte sich, ob auch der Gewerbeverein sich am Verlustausgleich beteilige, was nicht der Fall sei.

Michael Blaurock, Grünen-Fraktionssprecher.
Michael Blaurock, Grünen-Fraktionssprecher. | Bild: Grüne

Den Stromkasten habe man schon lange gefordert, „und auch eine detaillierte Rechnung der Technischen Dienste. Bislang ist nichts passiert“, sagte GUB-Fraktionssprecher Marcus Milbradt.

Markus Milbradt, GUB-Fraktionssprecher.
Markus Milbradt, GUB-Fraktionssprecher. | Bild: Roland Sigwart

Den Kostenrahmen einhalten

„Ich bin ein bisschen verärgert“, sagte SPD-Fraktionssprecher Jens Reinbolz. Die Sache mit dem Stromkasten sei ärgerlich – „und wir wollten erfahren, warum die Bauhof-Kosten so hoch sind. Wir erwarten, dazu etwas zu hören.“ Man wolle das City Management unterstützen, „wir erwarten beim Konzept aber, dass der Kostenrahmen eingehalten wird“, so Reinbolz weiter.

Jens Reinbolz, SPD-Fraktionssprecher.
Jens Reinbolz, SPD-Fraktionssprecher. | Bild: Roland Sigwart

Man habe über den Verlustausgleich einen Beschluss über drei Jahre, „und im ersten Jahr gab es eine positive Resonanz, vor allem über den Standort“, erklärte Andreas Haller, Leiter des Tourismusamtes. Wie es mit dem Markt weitergehe, sei eine Entscheidung des zukünftigen Gemeinderates.

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Was den Bauhof betrifft, habe es eine gesetzliche Änderung gegeben und die Umsatzsteuer habe für einen Aufschlag gesorgt. Zudem sei die Anzahl der Hütten von 18 auf 22 gestiegen. Und der Stromkasten? „Was den betrifft, hätten wir am liebsten sofort darauf zugegriffen“, so Haller. Man sei hier allerdings auf Externe angewiesen. Das sei ins Stocken geraten und man habe trotz Nachfrage keine Antwort mehr erhalten. „Jetzt erwarten wir bis Juli ein Angebot von einem örtlichen Elektriker.“