Kurz nach 9 Uhr erhält eine 77 Jahre alte Frau aus Tuningen am Mittwoch, 13. März, auf ihrem Festnetztelefon einen Anruf von einem angeblichen Polizeibeamten. Dieser teilt der Frau mit, dass rumänische Einbrecher festgenommen worden seien. So geht es aus einem Bericht der Polizei am Freitag, 15. März, hervor.
Damit beginnt ein Kriminalfall, der am frühen Mittwochnachmittag zur Festnahme zweier 19 Jahre alter Männer führt.
Sie stehen laut Polizei im dringenden Verdacht, kurz zuvor gemeinsam mehrere Gold- und Silbermünzen mit der Betrugsmasche „Falscher Polizeibeamter“ bei der Frau erbeutet zu haben.
Angst machen als Masche
Die Betrüger hatten bei der Tuningerin zunächst behauptet, bei den angeblichen Einbrechern sei ein Zettel mit Anschrift und Name der 77-Jährigen aufgefunden worden. Daher sei zu befürchten, dass auch sie im Fokus der Einbrecher stehe.
Um sie und ihre Wertsachen zu schützen, werde nun ein Polizeibeamter vorbeikommen und die Wertsachen der Frau vorübergehend sicherstellen, log der falsche Polizist am Telefon.
Angeblich Wertsachen sichergestellt
„Etwa eine Stunde später klingelte ein junger Mann bei der 77-Jährigen, gab sich als der schon telefonisch angekündigte Polizeibeamte aus und ließ sich von der Frau mehrere Silber- und Goldmünzen zur angeblichen Sicherstellung aushändigen“, berichtet die Polizei.
Anschließend habe der Mann mit den erbeuteten Münzen das Wohngebäude wieder verlassen. Als er weg war, sei der Betrug aufgefallen und die echte Polizei verständigt worden.
Dieses Mal laufen die Dinge anders
So weit klingt der Fall wie viele andere – Betrug gelungen, Täter über alle Berge, kaum eine Chance, ihn noch zu fangen.
Doch dieses Mal laufen die Dinge anders. Vermutlich hat den Kriminellen ihre Beute nicht gereicht und sie sahen eine Chance, noch mehr herauszuholen.
Erneuter Anruf der Betrüger
Jedenfalls habe ein angeblicher Polizist bei der Frau kurz nach 12 Uhr erneut angerufen. Er habe angekündigt, noch mehr Wertgegenstände und auch Bargeld sicherstellen zu wollen.
Das wurde den Betrügern zum Verhängnis. Denn die Kriminalpolizei stand nun parat – und konnte den wiederum vom Anrufer angekündigte Abholer, einen 19-Jährigen, festnehmen.
Zudem entdeckten die Beamten in der unmittelbaren Nähe des Wohnhauses einen weiteren 19-Jährigen in einem wartenden Auto. Auch diesen Mann nahmen die Beamten vorläufig fest.
Bei einer Durchsuchung stellten die echten Polizisten dann laut Bericht auch Beweismittel sicher, die mit dem am Vormittag durchgeführten Betrug im Zusammenhang stehen.