Über Langeweile können sich die Feuerwehr-Abteilungen im Schwarzwald-Baar-Kreis nicht beschweren. Türen öffnen, umgestürzte Bäume von der Straße holen, vollgelaufene Keller auspumpen – das sind nur einige der zahlreichen Aufgaben, mit denen sich die Wehren jedes Jahr aufs Neue beschäftigen.

Mit zu den gefährlichsten Einsätzen zählen aber jene, bei denen Feuer im Spiel ist. Und davon gab es 2023 einige besonders große.

März: Große Halle bei Mönchweiler brennt

Rund 50 Feuerwehreinsatzkräfte der Feuerwehren aus Mönchweiler und St. Georgen bekämpfen im März einen Brand in einer Lagerhalle bei ...
Rund 50 Feuerwehreinsatzkräfte der Feuerwehren aus Mönchweiler und St. Georgen bekämpfen im März einen Brand in einer Lagerhalle bei Mönchweiler. | Bild: Sprich, Roland

Kurz vor 20 Uhr schrillt der Alarm bei der Feuerwehr in Mönchweiler. Bei den Tannhöfen zwischen Mönchweiler und Königsfeld brennt am Mittwoch, 1. März, eine Lager- und Maschinenhalle. Rund 50 Feuerwehrleute bekämpfen das Feuer schließlich.

Besonders heikel: In der Nähe befindet sich der Gastank einer Biogasanlage, die es abzuschirmen und zu schützen gilt. Die Feuerwehr Mönchweiler ist schließlich bis in die frühen Morgenstunden auf dem Hof im Einsatz. Unter anderem müssen die kompletten Stroh- und Heuvorräte aus der Lagerhalle gezogen werden, um ein neuerliches Auflodern des Feuers zu verhindern. Gegen 4.30 Uhr sind in der Nacht die Löscharbeiten abgeschlossen.

Mai: Großes Feuer beim Bräunlinger Palmhof

Eine Halle des Bräunlinger Palmhofes brennt am 13. Mai komplett ab.
Eine Halle des Bräunlinger Palmhofes brennt am 13. Mai komplett ab. | Bild: Thomas Bertsche

Auf dem Palmbuck bei Bräunlingen befindet sich der Palmhof. Und direkt beim Hof eine große Biogasanlage, die die Stadt mit Nahwärme versorgt. Umso gefährlicher, wenn dort ein Feuer ausbricht. Das ist am Samstag, 13. Mai, um 2.20 Uhr allerdings der Fall.

Zufällig war damals eine Polizeistreife in Bräunlingen unterwegs, die den Brandgeruch wahrnahm und das sich schnell ausbreitende Feuer an einer etwa 1000 Quadratmeter großen Maschinen- und Werkstatthalle auf dem Hof bemerkte.

Das könnte Sie auch interessieren

Die Feuerwehren aus Bräunlingen, Donaueschingen und Hüfingen sind schließlich mit einem Großaufgebot von etwa 82 Feuerwehrkräften im Einsatz. Mit Polizei und Rotem Kreuz waren 110 Einsatzkräfte vor Ort. Die Maschinen- und Werkstatthalle, in der sich mehrere landwirtschaftliche Geräte und Traktoren befinden, kann nicht mehr gerettet werden und brennt bis auf die Grundmauern nieder.

Juni: Haus brennt mitten in Riedöschingen

Mitten in Riedöschingen brennt es. Der Dachstuhl des Gebäudes ist bereits fast ausgebrannt. Von der Drehleiter aus erfolgt weiter der ...
Mitten in Riedöschingen brennt es. Der Dachstuhl des Gebäudes ist bereits fast ausgebrannt. Von der Drehleiter aus erfolgt weiter der Löschangriff. | Bild: Conny Hahn

Die Feuerwehr kann das Gebäude mitten im Dorfkern von Riedöschingen nicht retten. Am Samstagabend, 17. Juni, gerät ein älteres landwirtschaftliches Anwesen in Brand – schließlich sind nur noch Schutt und Rest übrig. Die Polizei spricht von einem Schaden von rund einer halben Million Euro.

Ein Bewohner des Anwesens versuchte den Brand selbst zu löschen und verletzte sich dabei schwer. Er wurde in eine Fachklinik gebracht. Das Haus wurde von zwei erwachsenen Männern, Vater und Sohn, bewohnt. Sie erreichte im Nachgang eine große Hilfsbereitschaft durch die Riedöschinger. Seit Anfang Oktober laufen nun die Abriss- und Aufräumarbeiten. Die Ermittlungen zur genauen Brandursache sind noch nicht abgeschlossen.

August: Feuer in alter Villinger Jugendherberge

Im August brennt die alte Villinger Jugendherberge, die seit Jahren leer steht.
Im August brennt die alte Villinger Jugendherberge, die seit Jahren leer steht. | Bild: Ernst Ilg

Flammen und Rauch steigen in der Nacht von Mittwoch, 29. August, auf Donnerstag, 30. August, von der ehemaligen Jugendherberge am Villinger Stadtrand auf. Über dem Dach steht eine 25 Meter lange Feuerwand. Zwei Atemschutztrupps gehen mit einem C-Rohr in das Gebäude und über die Treppe nach oben zu dem brennenden Dachstuhl. Auf rund 200.000 Euro beziffert die Polizei schließlich die entstandene Schadenssumme.

Insgesamt sind 85 Feuerwehrleute aus Villingen und Schwenningen im Einsatz, Helfer der Abteilung Pfaffenweiler ersetzen zudem die von der Feuerwehr in Villingen ausrückenden Kameraden im Innendienst. Vor Ort ist auch die Polizei mit mehreren Streifenwagen und Beamten der Kriminalpolizei, die aus Singen anfahren, sowie Einsatzkräfte des Roten Kreuzes.

Das könnte Sie auch interessieren

Menschen werden bei dem Feuer in der St. Georgener Straße nicht verletzt. Was die Polizei hier beschäftigt: Das Haus steht leer, es gibt also keine brandauslösenden Installationen, wie etwa Elektrik in den Innenräumen. Es besteht also der Verdacht der Brandstiftung. Auch hat es zum Brandzeitpunkt kein Unwetter mit Blitzschlag über Villingen gegeben.

November: 600 Jahre alter Hof wird Opfer der Flammen

Ein alter, leer stehender Schwarzwaldhof ist im November in Königsfeld-Buchenberg im Bereich Brogen lichterloh in Flammen aufgegangen.
Ein alter, leer stehender Schwarzwaldhof ist im November in Königsfeld-Buchenberg im Bereich Brogen lichterloh in Flammen aufgegangen. | Bild: Sprich, Roland

Fast 600 Jahre alt ist der historische Schwarzwaldhof auf dem Brogen zwischen Königsfeld und Hardt, der im November komplett abbrennt. Der Hof war das älteste Gebäude Buchenbergs. Die Polizei schätzt einen Schaden von rund 600.000 Euro.

Was bei der Feuerwehr zuerst als Dachstuhlbrand gemeldet wird, entpuppt sich schließlich als kompletter Vollbrand. Das Feuer frisst sich in Windeseile durch das Holzgebälk. Wie Uwe Kammerer, Einsatzleiter der Feuerwehr Königsfeld, damals sagt, sei der Feuerschein bereits weithin sichtbar gewesen. Er habe daraufhin bereits auf der Anfahrt weitere Kräfte nachalarmiert.

Neben der Gesamtwehr Königsfeld mit den Abteilungen Burgberg, Buchenberg und Weiler wird auch die Feuerwehr St. Georgen sowie die Führungsgruppe alarmiert. Zusammen mit weiteren Einsatzkräften des Roten Kreuzes und der Polizei sind so knapp 100 Einsatzkräfte vor Ort. Der Hof stand aufgrund von Modernisierungsmaßnahmen damals leer.

Das könnte Sie auch interessieren