Nach langer schwerer Krankheit ist der Architekt Hermann Sumser am Donnerstag, 21. November, im Alter von 80 Jahren verstorben. Der geborene Hüfinger war ein vehementer und streitbarer Verfechter der dörflichen Baukultur und kümmerte sich intensiv um den Erhalt von Staffelgiebeln, alten Sprossenfenstern und Fensterläden aus Holz oder Scheunentore.
Aktiv in der IG Baaremen Baukultur
Als Mitglied der Interessengemeinschaft Baaremer Baukultur ging es ihm über Jahrzehnte auch darum, vorhandene Schätze wie Gastwirtschaften, Kirchen oder Dorfbrunnen zu dokumentieren und für die Nachwelt zu bewahren. In dieser IG entstanden verschiedene Veröffentlichungen, die Sumsers Handschrift trugen. Auch eigene Bände kamen dazu, wie das Buch „Mythos Donauquelle“.
Seit rund 40 Jahren wohnhaft in Hausen vor Wald, wo die Familie das frühere Domizil eines Künstlers bezog, engagierte er sich für beispielhaft kompetent ausgeführte Sanierungen in der Hüfinger Altstadt. Markantes Beispiel war das Haus seiner Schwester Eva von Lintig. Die Hüfinger Ehrenbürgerin ist 2023 verstorben. Hermann Sumser war was jüngste von sieben Kindern des Arztes und Naturschützers Erwin Sumser.
Verantwortlich zeichnete Sumser auch für die Sanierung des Hüfinger Stadtmuseums. Dort stellte er mehrmals aus: zuletzt vor fünf Jahren zum 75. Geburtstag. Damals zeigte der Fotografien, die mit der Leica seines Vaters bei winterlichen Spaziergängen auf der Baar entstanden sind. Die Interessengemeinschaft Baaremer Baukultur ist nach mehr als 20 Jahren noch immer aktiv, auch wenn die Mitstreiter weniger geworden sind. Ein neuer Bildband über Neudingen belegt ihren Einsatz eindrucksvoll.
Ehefrau, zwei Kinder und vier Enkel trauern
„Er hat viel für Hüfingen getan“, fasst Natalie Schmid-Sumser das Wirken ihres Vaters zusammen. Mit ihrer Mutter Veronika, ihrem Bruder Florian, den Partnern und vier Enkelkinder trauert sie um den Verstorbenen.