Bagger schaufeln in den Ruinen einer abgerissenen Lagerhalle nahe des Stabsgebäudes in der Friedhofstraße. Etwa 100 Meter entfernt steht der Beton-Rohbau eines neuen Gebäudes und auch am Hindenburgring, wo hinter den Zäunen einst eine Unterkunft der französischen Truppen stand, ragt heute eine von Baugerüsten umgebene große Halle heraus.
Mehrere Großprojekte
Wie am gesamten Buchberg laufen auch auf dem Gelände der Bundeswehr aktuell gleich mehrere große Bauprojekte. Manche davon sind für normale Bürger nicht zu sehen. Der Fortschritt von einem großen und auch für das Stadtleben nicht ganz unbedeutenden Projekt konnten Donaueschinger in den vergangenen Monaten aber auch von der Straße gut beobachten.
Eröffnung noch 2025 möglich
Die große Halle am Hindenburgring, gegenüber der Baustelle des geplanten Wohnquartiers Hans-Thoma-Höfe, ist die neue Turnhalle der Bundeswehr. Im August sollten die Bauarbeiten laut Kasernenfeldwebel Alexander Sude dem Plan nach beendet sein.
Wenn die entsprechenden Stellen den Bau dann abgenommen haben, geht die Halle an den Start, wie Sude sagt: „Wir rechnen mit der Übergabe im November oder Dezember.“ Damit wird die Sporthalle wohl das erste größere Bauvorhaben in der Kaserne, das fertig wird.


Fassade und Dach der Sporthalle stehen schon, im Inneren ist aber bis dahin noch einiges zu tun. In Fitnessraum, Umkleiden, Duschen und der großen, mit einem Vorhang teilbaren Halle wird aktuell gebohrt, gehämmert und gesägt.
Demnächst soll der 24 Zentimeter hohe Boden gesetzt werden, ansonsten liegen die Arbeiten im Zeitplan, sagt Bauleiter Christoph Marquart vom Industrie- und Gewerbebauer i+R.
Besondere Steinplatten für Kampfstiefel
In weiten Teilen sei der Bau für die Bundeswehr eine „ganz normale Sporthalle“, sagt Marquart. Eine kleine Besonderheit müssen er und seine Mitarbeiter dann aber doch verbauen: Für die Treppen nutzen sie Betonsteinplatten, die die Belastung der Kampfstiefel besser tragen sollen.

Zum Schluss soll das Dach der Halle noch begrünt und mit Solaranlagen bebaut werden: „Damit geben wir etwa 90 Prozent der Fläche wieder an die Natur zurück“, sagt Bauleiter Marquart.
Interesse beim Vereinssport groß
Genutzt werden soll die Halle dann aber nicht nur von den Soldaten der Bundeswehr. Die Truppen wollen auch dem Vereinssport in und um Donaueschingen die Möglichkeit geben, dort zu trainieren – und das Angebot stößt auf enorme Nachfrage, sagt Kasernenfeldwebel Sude: „Wir hatten jetzt schon über zehn Anfragen von Vereinen.“
Überrascht vom großen Andrang ist Kasernenkommandant Tobias Lang nicht. „In Donaueschingen und Umgebung gibt es zu wenige Turnhallen, daher ist es schon verständlich, dass das Interesse bei den Vereinen groß ist.“
Alle Wünsche könne die Bundeswehr laut Sude allerdings nicht erfüllen, da die Halle zuerst für die Streitkräfte gedacht ist und daher auch erst gegen Abend für die Vereine frei wird. Der eine oder andere Wunsch werde entsprechend unerfüllt bleiben müssen.
Ein Verein, der auf die neue Turnhalle der Bundeswehr hofft, ist der Turnverein Donaueschingen. Marina Heide aus dem Vorstand des TV sagt, der Verein habe über 100 Kinder auf der Warteliste, auch weil die Hallenkapazitäten in der Stadt „total ausgeschöpft“ seien.
Stellenweise müssten Gruppen von Halle zu Halle wandern, um irgendwie trainieren zu können. Mit den neuen Möglichkeiten bei Bundeswehr und Realschule erhofft sich Heide eine Entspannung der Situation.
Die Bagger rollen in der ganzen Kaserne
Doch die neue Turnhalle ist nicht das einzige Bauprojekt auf dem Gelände der Fürstenberg-Kaserne. Noch bevor die Halle an den Start geht, soll laut Kasernenfeldwebel Alexander Sude die neue Abfallsammelstelle im Zentrum der Kaserne fertig werden. Der Bau eines zusätzlichen Wohnheims mit 160 Wohneinheiten auf einer Grünfläche neben dem Stabsgebäude hat noch nicht begonnen.

Dafür graben die Bagger derzeit an der geplanten Nebenzufahrt zum Gelände. Kurz nach dem Jahreswechsel wurde eine alte Halle, die auf dem geplanten Weg stand, abgerissen.
Schwerlast- und Lieferverkehr sollen dann nicht mehr an der neuen Realschule vorbei durch das Wohngebiet am Buchberg, sondern von Osten in die Kaserne einfahren. In Betrieb gehen soll die neue Zufahrt aber erst im Laufe der kommenden zwei Jahre.