Sie waren wohl die wichtigsten Gäste eines besonderen Abends in der Villinger Neuen Tonhalle: die zehnjährige herztransplantierte Lynn Rappmann mit ihrer Familie und der an Mukoviszidose erkrankte Rossario „Rossi“ Fuca mit transplantierter Lunge. Sie sind Patienten der Nachsorgeklinik im Villingen-Schwenninger Stadtbezirk Tannheim.

„Aufenthalte in der Klinik bringen uns nachhaltig viel Kraft für den Alltag“, so Meike Rappmann, die Mutter der kleinen Patientin. Für Menschen wie sie wurde die Klinik vor 25 Jahren eröffnet, für deren Bau und Erhalt sich zahllose Menschen durch Spenden, durch ihre Arbeit oder in anderer Form einbringen.

In der Tonhalle wurde am Samstagabend das 25-jährige Bestehen der Nachsorgeklinik Tannheim gefeiert. Geladen waren Mitarbeiter und Mitstreiter, die sich – jeder auf seine Art und Möglichkeit – für die Nachsorgeklinik einsetzen. Allen gemeinsam ist, dass die Nachsorgeklinik ihre Herzenssache geworden ist.
Sportstars machen sich stark für die Klinik
Immer wieder machen sich auch Prominente für die Unterstützung der Klinik stark. Und so waren am Samstag auch Skisprungweltmeister Martin Schmitt und Fußball-Star Cacau, mittlerweile Markenbotschafter des VfB Stuttgart, in die Tonhalle geklommen.

Gerne hätte man in größerem Rahmen mit einem Fest an der Klinik gefeiert, doch Corona erlaubt das derzeit nicht. Möglichst bald aber möchte man die Türen der Klinik auch wieder für die Öffentlichkeit öffnen, kündigte Geschäftsführer Thoimas Müller jetzt an.
Die Menschen sollen sehen können, was ihre Spendengelder bewirken und wie sich die Klinik als „Megaerfolgsgeschichte“, wie Sonja Faber-Schrecklein als Moderatorin des Abends die Nachsorgeklinik bezeichnete, weiterentwickelt.

Viel hat sich in den vergangenen 25 Jahren in der Nachsorgeklinik getan. Die beiden Geschäftsführer Roland Wehrle und Thomas Müller fassten in einem Rückblick die Jahre seit dem Entstehen der Idee zusammen.
Dabei wurde deutlich: Nur weil es gelang, viele Menschen für das Konzept der familienorientierten Reha zu begeistern, gelang es schließlich auch, die Versicherungsträger zu überzeugen.

1995 konnte mit dem Bau der Klinik begonnen werden. Eröffnung war 1997. Mehrere Erweiterungen folgten. Und auch jetzt wird wieder an der Klinik gebaut. Ein Kinderhaus entsteht und weitere Therapieräume sowie ein Stiftungsgebäude sind in der Planung.
Das alles ist nur möglich, weil die Klinik auf Partner und Gönner bauen kann. Für den SÜDKURIER erzählte Dieter Wacker, ehemaliger stellvertretender Chefredakteur, auf der Bühne der Tonhalle, wie er mit der Vision Roland Wehrles von einer Klinik für familienorientierte Nachsorge vor beinahe 30 Jahren in die Chefredaktion fuhr und schließlich eine erste Spendenaktion folgen konnte.
Schon seit Jahrzehnten unterstützt vom SÜDKURIER
Auch heute steht der SÜDKURIER fest hinter der Unterstützung für die Nachsorgeklinik. „Man muss dieser Arbeit ein Gesicht geben. Wir als Regionalzeitung sehen unseren höheren Sinn darin, Gemeinschaft zu stiften sowie Heimat lebens- und liebenswert zu machen. Auch unsere Leser tragen dazu durch ihre große Unterstützung für die Nachsorgeklinik einen großen Teil bei“, betonte Andreas Ambrosius, Chefredaktion Lokales im SÜDKURIER Medienhaus.

Für die Politik machten Tannheims Ortsvorsteherin Anja Keller, Bürgermeister Detlev Bührer und Landrat Sven Hinterseh ihre Unterstützung der Nachsorgeklinik deutlich.
Tannheim sei sehr stolz darauf die Klinik im Ort zu haben. Wann immer sie gebraucht würden, stünden die Tannheimer Vereine zur Mithilfe bereit. Anfängliche Skepsis sei schnell verflogen, so die Ortsvorsteherin.