Der letzte Schritt des Nexus-Verkaufs steht unmittelbar bevor. Die Holdinggesellschaft Projekt Neptun Bidco GmbH besitzt inzwischen einen genügend hohen Anteil am Grundkapital, um auch die Kleinaktionäre aus dem Besitz des Softwareunternehmens mit Sitz in Donaueschingen zu drängen.

Aktienrecht erlaubt Squeeze-Out

Wie Nexus am Montag, 28. April, mitteilte, besitzt Projekt Neptune Bidco Gmbh, kontrolliert von der TA Associates Management, 95,15 Prozent des Nexus Grundkapitals. Ab einem Aktienanteil von 95 Prozent kann nach Aktienrecht das sogenannte Squeeze-Out-Verfahren (zu Deutsch: Auspressen) angewendet werden.

Die Hauptversammlung der Nexus AG kann die Übertragung der Aktien der übrigen Aktionäre auf die Hauptaktionärin gegen Gewährung einer angemessenen Barabfindung beschließen. Ein diesbezügliches Verlangen teile die Projekt Neptun Bidco GmbH am Montag der Nexus AG mitgeteilt.

Barabfindung wird noch konkretisiert

Die Höhe der Barabfindung werde, sobald von der Project Neptune Bidco GmbH festgelegt, mit einem konkretisierenden zweiten Verlangen mitgeteilt. Im Anschluss könne die Hauptversammlung, die den Übertragungsbeschluss fassen soll, einberufen werden. Die Nexus AG, so heißt es in der Pressemitteilung weiter, werde entsprechend den gesetzlichen Vorgaben über den Zeitpunkt dieser Hauptversammlung informieren.

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Insgesamt 1,2 Milliarden Euro schwer war das Angebot der US-amerikanischen Private-Equity-Firma TA Associates im Jahr 2024. Das Ziel: die Aktienmehrheit an der Donaueschinger Nexus AG und damit die Möglichkeit zur Übernahme des Unternehmens.

Anfang November informierte der Krankenhaus-Software-Hersteller Nexus über die entsprechende Vereinbarung mit dem US-Investor. Anschließend hatten Aktionäre Zeit zu entscheiden, ob sie das Angebot annehmen wollen und ihre Wertpapiere für je 70 Euro pro Aktie zu verkaufen.

Keine Veränderungen für Mitarbeiter und Kunden

Sollte die Übernahme von den Ländern genehmigt werden, plane der US-Investor die Nexus AG schnellstmöglich von der Börse zu nehmen. So war der Sachstand Ende 2024.

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Damals versicherte auch Hannes Wehninger, kaufmännischer Leiter Nexus AG Donaueschingen, für Mitarbeiter und Kunden von Nexus werde es keine größeren Veränderungen geben: weder Stellenstreichungen noch Standortschließungen. Zudem bleibe Donaueschingen mit seinen 200 Mitarbeitern weiterhin Hauptsitz der Nexus AG.