Die Evangelische Landeskirche in Baden sucht Menschen, die möglicherweise durch einen Kirchenmusiker sexualisierte Gewalt erfahren haben. Das schrieb die Agentur epd im September.
Demnach sei der bereits gestorbene Mann von Mitte der 1980er Jahre bis 2012 als Organist im Kirchenbezirk Breisgau-Hochschwarzwald tätig gewesen, wie die Landeskirche am Donnerstag, 19. September, in Karlsruhe mitteilte.
Damit einher ging die Aufforderung an Betroffene und Zeitzeugen, sich zu melden. Wie die Evangelische Landeskirche am Mittwoch, 23. Oktober mitteilte, hätten sich nach dem ersten Aufruf in Bezug auf das Engagement des Organisten in Löffingen eine betroffene Person sowie eine Zeitzeugin gemeldet.
Organist in Löffingen und Bickensohl
Der Kirchenmusiker arbeitete nebenamtlich Mitte der 1980er bis Mitte der 1990er Jahre als Organist in den Kirchengemeinden Löffingen und später in Bickensohl. Vorwürfe der sexualisierten Gewalt lägen der Landeskirche aus dieser Zeit nicht vor, hieß es weiter.
Der Mann sei aber wegen sexualisierter Gewalt an Schulkindern in den frühen 1960er Jahren einschlägig vorbestraft worden. Den Recherchen zufolge soll er in den 1960er und 1970er Jahren im Rheinland mindestens zwei Minderjährige missbraucht haben.
Interventionsteam bekam Zuwachs
Das Interventionsteam der Evangelischen Landeskirche in Baden habe der Mitteilung nach seine Recherche zu den Vorfällen in den Archiven der Evangelischen Landeskirche und der Gemeinde noch einmal intensiviert und darüber hinaus das Gespräch mit Zeitzeugen gesucht. Dafür stehe seit Anfang Oktober Gabriele Strauß zusätzlich als neue Mitarbeiterin mit dem Fokus Recherche und Aufarbeitung zur Verfügung.
Um bei der Aufarbeitung ein möglichst umfassendes Bild gewinnen zu können, bittet die Landeskirche nun mögliche weitere Betroffene und auch Zeitzeugen darum, sich bei der landeskirchlichen Ansprechstelle zu melden. Die Gespräche mit der Ansprechstelle sind vertraulich, die Mitarbeitenden sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Die Ansprechstelle ist per E-Mail unter ansprechstelle@ekiba.de oder unter der Rufnummer 0721 9175 626 erreichbar.