Es soll das größte Projekt dieser Art werden, das Hochschulprofessor Andreas Fath von der Hochschule Furtwangen jetzt in Angriff nimmt. Er wird in den kommenden acht Wochen die Donau bis zur Mündung am Schwarzen Meer durchschwimmen. Und dabei wissenschaftliche Erkenntnisse über die Wasserqualität von Europas größter Wasserader sammeln.
Ein Workshop am Donauzusammenfluss
Am Dienstagnachmittag fiel am Ursprung der Breg beim Kolmenhof der offizielle Startschuss. Am frühen Abend ging es am Zusammenfluss von Brigach und Breg in Donaueschingen weiter. Fath veranstaltete vor Ort gemeinsam mit Studenten aus Berlin einen Workshop über Wasser.
Eine Fülle von Zahlen, Daten, Fakten, auch von der über 2.800 Kilometer langen Donau, gaben Einblicke zu den Formen von Verschmutzung, die dem Extremschwimmer bis zur Donaumündung am Schwarzen Meer begegnen werden. Zur technischen Seite des Kurzbesuchs am Donauursprung gehörte auch eine Wasserprobe. Bürgermeister-Stellvertreterin Irmtraud Wesle übermittelte dem Professor die besten Wünsche für sein Vorhaben.

Ein paar Stunden vorher war es für Furtwangens Bürgermeister Josef Herdner, der zumindest verbal den Startschuss für das Projekt „Cleardanube“ (saubere Donau) gab, völlig klar, dass die Auftaktveranstaltung im Beisein von Grünen-Landtagsabgeordneter Martina Braun, Vertretern der Hochschule und Furtwanger Gemeinderäten an der „einzig wahren Donauquelle stattfindet“, wie er sagte. Er sei bereits gespannt auf Ergebnisse, wie sich die Wasserqualität der Donau auf ihrem knapp 2700 Kilometer langen Weg durch zehn Anrainerstaaten bis ins Schwarze Meer verändern wird.

Für den Hochschulprofessor und Extremschwimmer Andreas Fath ist das Durchschwimmen der Donau nach dem Rhein 2014 und dem Tennessee-River in den USA 2017 das dritte, größte und gleichzeitig letzte Projekt dieser Art, wie der 57-Jährige verkündete. Zweieinhalb Jahre haben die Vorbereitungen gedauert.
Ein geplanter Start im vergangenen Jahr musste aus Pandemiegründen verschoben werden. Jetzt erschwere der Ukraine-Krieg die Situation. Dennoch habe sich das Team entschlossen, das Projekt jetzt unter entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen zu starten, denn „der Umweltschutz schläft nie.“

Wie Fath betonte, stemmt die HFU das Projekt nicht alleine, sondern wird auf wissenschaftlicher Seite von der Universität Wien unterstützt. Mit einem siebenköpfigen Team, das in einem Begleitboot fährt, wird sich Fath ab Mittwoch auf den Weg machen.
Voraussichtlich in Sigmaringen wird er in die Donau einsteigen. Wie die Pressesprecherin der HFU, Jutta Neumann erklärte, wird Fath täglich acht Stunden im Wasser sein. Die jeweils zurückgelegte Strecke beträgt zwischen 30 und 70 Kilometern und hängt dabei von unterschiedlichen Faktoren wie der Fließgeschwindigkeit des Gewässers sowie von dem entlang der Strecke geplanten und organisierten Begleitprogramm ab.

Denn zwar zieht Fath die Aufmerksamkeit durch die Ankündigung, die Donau zu durchschwimmen auf sich. In Workshops und Veranstaltungen will er aber auf die Verunreinigung beispielsweise durch Mikroplastik aufmerksam machen. Und gleichzeitig darauf verweisen, dass Mikroplastik kein Abfall ist. Sondern recycelbar und damit wiederverwertbar ist.