Für viele Pendler war und ist es der Klang der ersten Monate dieses Jahres: Eine morgendliche Symphonie an Eiskratzern, die in vielen Nachbarschaften im Schwarzwald-Baar-Kreis fleißig zahlreiche vereiste Windschutzscheiben vom Frost befreien.
Die teils klirrende Kälte, die etwa im Februar aus den Nächten noch in den Tag überlief, ist mittlerweile überstanden. Aber bedeutet das, dass wir den Frost zum Start in den April völlig hinter uns lassen können?
Erste warme Tage sind trügerisch
Zumindest tagsüber hatte der März einige schöne und warme Phasen zu bieten. Doch Meteorologe Jürgen Schmidt von Wetterkontor warnt: „Gerade im Süden ist es gerne länger kalt. Zumindest bis Ende April ist noch mit Frösten zu rechnen.“
Auch im Schwarzwald-Baar-Kreis sei Vorsicht geboten, etwa bei Pflanzen. „Die ersten warmen Tage verleiten dazu, sie schon mal rauszustellen, doch empfindliche Pflanzen sollte man weiter abdecken.“
Auch in der ersten Aprilwoche seien laut dem Wetter-Experten morgendliche Fröste möglich. Zwar steigen die Temperaturen tagsüber wieder an, in den aktuell sehr klaren Nächten kann es dann aber wieder auf rund um den Gefrierpunkt herunterkühlen.
Wärmere Luft bringt schönen April-Start
Während es in der Nacht und am Morgen noch zu Frost kommen kann, sieht das am Tag zumindest für kurze Zeit anders aus. Der kältere Wind, der Ende März noch von der Nordsee in den Kreis kam, wird zum Start in den April laut Jürgen Schmidt ab Dienstag, 1. April, durch das Hoch Manuela mit wärmerer Luft aus dem Süden verdrängt. Am Mittwoch und Donnerstag rechnet der Meteorologe in der Spitze gar mit 15 bis 18 Grad.
Zum Wochenende des 5. und 6. April gibt es hingegen bereits Modelle, die erneute Kaltluft aus dem Norden vorhersehen. „Es ist aktuell ein für das Frühjahr typisches Auf und Ab“, sagt Meteorologe Schmidt.
Februar und März waren außergewöhnlich trocken
Nicht ganz so typisch verhält es sich hingegen beim Niederschlag. Für den März rechnet Jürgen Schmidt nach der Auswertung aller Daten nicht mal mit der Hälfte der normalen Regenmenge im Kreis, im Februar war es gar nur ein Viertel. Einzig der Januar stach mit etwa 30 Prozent mehr Niederschlag als üblich heraus.
Und auch wenn die häufig frostigen Morgen ein wenig über die Lage hinwegtäuschen, laut Jürgen Schmidt waren die ersten drei Monate des Jahres im Schwarzwald-Baar-Kreis im Schnitt jeweils etwa ein Grad wärmer als üblich. Die Eiskratzer müssen allerdings wohl trotzdem noch ein paar Tage durchhalten, bis sie in den wohlverdienten Urlaub können.