Sie kommen, wenn der Notarzt geht und Angehörige Trost brauchen, und sie sind trotz Corona im Einsatz, die rund ein Dutzend Mitglieder des Notfallnachsorgedienstes (NND). Im Jahr 2020 wurden sie im Schwarzwald-Baar-Kreis zu 114 Einsätzen alarmiert und betreuten 214 Personen, zum Teil mehrere Stunden lang. Insgesamt leisteten die ehrenamtlichen Mitglieder 466 Stunden Betreuung und Begleitung, sprich Erste Hilfe für die Seele. Im Jahr 2019 waren es 100 Einsätze mit insgesamt 305 Stunden und 265 betreute Personen.

Alarmiert werden die Mitglieder des NND von der Leitstelle im Schwarzwald-Baar-Kreis zum Beispiel zu Verkehrsunfällen, um unverletzte Begleitpersonen oder Ersthelfer zu betreuen oder nach Wohnungs- oder Gebäudebränden, um betroffene Personen zu betreuen. Der NND begleitet ebenso Menschen bei Trauerfeiern und überbringt -zum Teil in Begleitung der Polizei- Todesnachrichten.
Die schnelle Hilfe für die Seele für betroffene Angehörige und für Rettungshelfer ist bei der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) angesiedelt, die aus dem Notfall Nachsorgedienst (NND) und dem Einsatznachsorgedienst (END) besteht. Träger sind die DRK-Kreisverbände Villingen-Schwenningen und Donaueschingen, der Malteser Hilfsdienst in Villingen, der Schwarzwald-Baar-Kreis und mehrere Kirchengemeinden im Raum Villingen-Schwenningen.

Um ihren anspruchsvollen Aufgaben gerecht zu werden, werden die Ehrenamtlichen regelmäßig geschult und weitergebildet, in Coronazeiten durch Online-Kurse.
Verabschiedet wurden drei verdiente Helfer.
- Rudi Eipper aus VS-Schwenningen hat sich mehr als die Hälfte seines Lebens in diesem Bereich engagiert. Von 1965 bis 1999 kümmerte er sich im Katastrophen- und im Bevölkerungsschutz um Notfälle. Damals war der Standort im Schwenninger Schlachthof. Als dann der Notfallnachsorgedienst aufgebaut wurde, engagierte er sich von 2000 bis Ende 2019 hier als Koordinator und Helfer. PSNV- Leiter Manfred Pfeffinger würdigte den langjährigen Helfer so: „Du warst stets ein fester Anker, eine feste Säule in der PSNV-Familie.“
- Bernhard Schütz aus Donaueschingen war ebenfalls eine Institution im Rettungswesen. Jahrzehnte lang beim DRK Donaueschingen, wo er Ende der 50er Jahre im Rettungsdienst anfing. Als Rentner engagierte er sich dann ab 2005 beim NND. In 14 Jahren leistete er mehr als 250 Einsätze. Dazuhin engagierte er sich rund fünf Jahre lang auch noch als Koordinator. Sein breites Wissen und seine Erfahrung gab er hilfsbereit und uneigennützig neuen Mitgliedern weiter.
- Peter Müller aus Donaueschingen-Grüningen begann mit 17 Jahren beim DRK Rettungsdienst und Krankentransport. Anderen Menschen zu helfen ist ihm ein Anliegen: „Ich habe eine soziale Ader“, erklärt er. Im Jahr 2004 begann er beim Notfallnachsorgedienst und brachte sich und seine langjährige Erfahrung auch dort ehrenamtlich ein. Nun gab er sein Ehrenamt auf.
- PSNV-Leiter Manfred Pfeffinger würdigte die ausscheidenden Mitglieder so: „Ihr ward rund um die Uhr, zu jeder Jahreszeit, an Werktagen wie auch an Feiertagen, stets als ehrenamtliches Mitglied unterwegs und habt ferner auch diesen Dienst koordiniert. Dabei habt Ihr vielen Menschen in einer akuten Lebenslage oder Krise geholfen.“
Neue Helfer gesucht
Die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) sucht neue ehrenamtliche Helfer. Wer Interesse hat sich hier zu engagieren, kann sich gerne bei Manfred Pfeffinger unter 0151 12163944 oder 07721 9929486 oder per E-Mail an manfred.pfeffinger@psnv-sbk.de melden.