Als Daniela Klein am Morgen des 31. August in der Küche steht und gerade zwei Becher Kaffee eingießt, hört sie einen dumpfen Schlag. Noch weiß sie nicht, dass dieses Geräusch ihr Leben komplett verändern wird.

Ihr Mann Bastian, 32 Jahre alt, ist in diesem Moment im Schlafzimmer zusammengebrochen. Einen Tag später stirbt er im Schwarzwald-Baar-Klinikum. Für Daniela Klein bedeutet dies neben Fassungslosigkeit und tiefer Trauer auch große finanzielle Sorgen unter anderem wegen der Bestattungskosten.

Alles war in Ordnung – dachte die Familie

Während bei der kleinen Familie im warmen Spätsommer in Villingen vermeintlich alles in Ordnung ist und der ganz normale Alltag läuft, hat sich in den Adern von Bastian Klein unbemerkt eine Thrombose gebildet.

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Dieses Blutgerinnsel, so erklären die Ärzte es Daniela Klein später, muss sich irgendwann gelöst haben und von dort ins Herz und in die Arterien gewandert sein. Die tragische Folge: An jenem Morgen erleidet der Vater eines 13-jährigen Sohnes einen Schlaganfall und einen Herzinfarkt.

Noch in seinem Schlafzimmer wird er zwei Mal wiederbelebt – doch der Sauerstoffmangel war schon zu gravierend. Als der 32-Jährige im Krankenhaus ankommt, ist er bereits hirntot.

Dieses Leiden ist genetisch bedingt

Die Fassungslosigkeit bei seiner Familie, seinen Freunden, seinen Kollegen ist groß. Ein gesunder 32-Jähriger, der aus heiterem Himmel stirbt? Doch gesund war Bastian Klein offenbar nur vordergründig.

Wie sich nach seinem Tod herausstellt, litt der Familienvater am Faktor-V-Leiden, einer genetisch bedingten Neigung zu Thrombosen. Und: Untersuchungen zeigen, dass auch Bastian Kleins 13-jähriger Sohn den Gendefekt geerbt hat. Daniela Klein wartet nun auf einen Termin bei einem Spezialisten in Freiburg.

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Die Geschichte von Familie Klein ist aber auch eine Geschichte davon, wie ein Schicksalsschlag ganz normale Menschen plötzlich an einen finanziellen Abgrund bringen kann.

Auf einen Schlag fehlt ganz viel Geld

Daniela Klein muss nicht nur damit fertig werden, dass auf einmal der Mann fehlt, mit dem sie seit 14 Jahren ihr Leben geteilt hat. „Wir haben plötzlich 2000 Euro weniger im Monat“, sagt die schmale Frau. Das Gehalt von Bastian, der im Elektronikmarkt Hoerco beschäftigt war, fällt von einem Tag auf den anderen weg in der Familienkasse.

Die 31-Jährige arbeitet zwar Vollzeit, hat bereits Witwen- und Halbwaisenrente beantragt, doch wie es für sie und ihren Sohn nun weitergehen soll, weiß sie bislang nicht.

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Die Wohnung in Villingen kostet allein 1000 Euro plus Strom, „doch etwas billigeres finde ich wohl kaum mit Kind“, weiß Daniela Klein. Dazu kommen nun hohe Kosten für die Bestattung, mit 4000 bis 5000 Euro rechnet die Villingerin. Geld, das die junge Frau nicht einfach auf der hohen Kante hat.

Drei Tage später kommt die erste Rechnung

Die Rechnung des Klinikums für Aufbahrung und Kühlraum lag schon drei Tage nach Bastian Kleins Tod im Briefkasten seiner Familie. Auch das Krematorium hat seine Forderung über fast 500 Euro für die Einäscherung bereits geschickt. Allein für die Erlaubnis zur Verbrennung werden hier zehn Euro fällig.

Zum Glück gibt es viele gute Freunde und Familie

Etwas finanzielle Unterstützung bekommt Daniela Klein von Familie und Freunden. Eine große Stütze sind sie in diesen schlimmen Tagen, sind immer da für Daniela Klein und ihren Sohn.

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Einem Freund, der Nachtschicht arbeitet, kann sie zu später Stunde schreiben, wenn sie wieder einmal nicht schlafen kann. Der beste Freund ihres verstorbenen Mannes sammelt sogar Spenden. „Sie können aber auch nicht alles tragen“, weiß die Villingerin.

Wie es ihr geht mitten in diesem Alptraum, der Anfang September so plötzlich begonnen hat? „Es ist ein Auf und Ab, aber fürs Kind muss man sich einfach auch zusammenreißen“, weiß Daniela Klein.