Ein zweimotoriges Flugzeug verschwindet am Montag, 3. Februar, gegen 18 Uhr plötzlich vom Radar. Zuletzt wird es über einem großflächigen Waldgebiet südwestlich von Geisingen geortet. Zahlreiche Rettungskräfte suchen noch am Montagabend mehrere Stunden lang nach dem vermissten Flugzeug.
Gegen 20.30 Uhr dann die traurige Gewissheit: Einsatzkräfte finden das abgestürzte Flugzeug in einem Waldstück bei Gutmadingen. Das Wrack wird am darauffolgenden Tag gegen 13 Uhr geborgen.
Was genau am Abend des 3. Februars geschah, als das Flugzeug vom Radar verschwand, ist bisher nicht bekannt. Wie es zu dem Unglück kommen konnte, versuchen derzeit Mitarbeiter der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) herauszufinden.
Experten der BFU untersuchen Wrack
Bis es Klarheit über die Ursache des Absturzes geben wird, dürfte aber wohl noch viel Zeit ins Land ziehen. Der Grund: Die Untersuchungen eines solchen Vorfalls unterliegen hohen Qualitätskontrollen und beanspruchen viel Zeit, wie Germout Freitag, Pressesprecher der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU), gegenüber dem SÜDKURIER schildert.
Im ersten Schritt begutachten Flugunfalluntersucher der BFU die Unglücksstelle, führen eine Wracklagenvermessung durch und befragen – falls vorhanden – Zeugen. „Das dauert bei Flugzeugen dieser Art ungefähr drei bis sieben Tage.“ Die Mitarbeiter des BFU seien derzeit noch vor Ort, so Freitag.
Langwierige Untersuchungen stehen bevor
Sobald die Untersuchungen abgeschlossen sind, werden die Informationen durch die BFU ausgewertet. Im nächsten Schritt entsteht daraus dann ein sogenannter Zwischenbericht, erklärt Freitag. „Der dauert in der Regel drei bis 5 Monate.“
Grund dafür sind die sehr hohen Qualitätskontrollen, denen ein solcher Bericht unterliegt, und die große Anzahl an Personen, die einbezogen werden müssen. „Deshalb dauert das so lange.“ Erst im Anschluss daran kommt es zur Analyse, in der das BFU erörtert, was geschehen ist und wie ein solches Unglück verhindert werden könnte.
In einem letzten Schritt wird dann der Abschlussbericht verfasst, was ungefähr ein Jahr dauern könnte, so Germout Freitag.
Mit einem endgültigen Ergebnis der Untersuchungen zum Flugzeugabsturz nahe Geisingen ist deshalb wohl nicht so schnell zu rechnen. Auch, weil die 38 Mitarbeiter des BFU, darunter 19 Flugunfalluntersucher, laut Germout Freitag jährlich mit rund 2000 Ereignissen im Bereich der Luftfahrt konfrontiert seien.