Es war ein Abend, der in der Vergangenheit schon heiße Duelle und Kampfkandidaturen bot. Dieses Mal war die Nominierung des Kandidaten der CDU für die Landtagswahl im Wahlkreis 54 Villingen-Schwenningen eine vergleichsweise ruhige und einmütige Sache. Andreas Braun war der einzige Bewerber. Als Ersatzbewerberin warf Stephanie Martin ihren Hut in den Ring.
Schon im Herbst hatte der Unterkirnacher Bürgermeister sein Interesse an der Kandidatur öffentlich kommuniziert. Seither war zwar hinter vorgehaltener Hand vom einen oder anderen Gegenkandidaten die Rede, letztendlich blieb Andreas Braun am Freitagabend, 7. März, in der Alemannenhalle in Mönchweiler aber konkurrenzlos.
Nur 96 Stimmberechtigte dabei
Nur spärlich strömten auch die CDU-Mitglieder zur Wahlkreisversammlung. Am Ende waren es 96 Stimmberechtigte, die über ihre Kandidaten abstimmten. Optimistisch, für rund 240 Personen, hatte der CDU-Ortsverband Mönchweiler als Gastgeber des Abends gestuhlt.
Gekommen waren unter anderem der frühere Landtagsabgeordnete Karl Rombach, der Landesgeschäftsführer der CDU und Abgeordnete Tobias Vogt, Landrat Sven Hinterseh und neben Oberbürgermeister Jürgen Roth auch zahlreiche weitere Bürgermeister des Kreises. Die Versammlungsleitung oblag Guido Wolf, dem Abgeordneten des Nachbarwahlkreises Tuttlingen-Donaueschingen und früheren Landesminister.
Er überbrachte auch die Grüße des Kreisvorsitzenden Thorsten Frei. Es sei wichtiger, dass „die heute Abend in Berlin ihre Sache richtig machen“, so Guido Wolf.
Nach den notwendigen Formalien einer solchen Versammlung war es dann auch an Guido Wolf, die entscheidende Frage nach weiteren Bewerbern zu stellen. Keiner meldete sich. Andreas Braun blieb der einzige Kandidat.
Andreas Braun will „hörbare Stimme“ der Region in Stuttgart sein
20 Minuten Redezeit standen dem 43-Jährigen für seine eigene Vorstellung zur Verfügung. Dabei verwies er auf seine berufliche Laufbahn bis hin zum Bürgermeisteramt der Gemeinde Unterkirnach. Er betonte, er wolle „unserer Region in Stuttgart eine hörbare Stimme geben und für ihre Interessen eintreten und gegebenenfalls auch kämpfen“. Ihm sei es „ein Anliegen, Politik für die Menschen“ und dafür zu machen, dass die Region „weiterhin so liebens- und lebenswert bleibt“.
Auszüge aus dem Wahlprogramm
Im Gepäck hatte Andreas Braun bereits ein Programm für den Wahlkreis, aus dem er einige Punkte vorstellte. Er formulierte Vorhaben für die wirtschaftliche Stärke der Region sowie zur Gewährleistung von Sicherheit und Schutz. Leistung müsse sich wieder lohnen, Heimat und Kultur bewahrt werden und der Sozialstaat müsse verlässlich und gerecht sein. Familien müssten im Fokus der Politik stehen und die Bildungspolitik gelte es weiterzuentwickeln, führte er aus.

„Mein Ziel ist es, genau wie Thorsten Frei, Guido Wolf und Andreas Schwab, die sehr vorausschauende und umsichtige Politiker sind, für Sie als Landtagskandidat nahbar zu sein und unsere Region stark zu machen“, formulierte Andreas Braun weiter. Ferner sei er dankbar, dass Karl Rombach ihn „mit seinem Wissen und seiner Erfahrung bei seinem Vorhaben, das Direktmandat zurückzuholen“ nach Kräften unterstütze. Immer wieder erhielt er für Passagen seiner Rede Beifall.
Stephanie Martin wird Ersatzbewerberin
Auch Stephanie Martin hatte dann die Möglichkeit, sich vorzustellen. Die 55-jährige gebürtige Tribergerin ist Leiterin der Realschule Bad Dürrheim und Mitglied des Kreisvorstandes. Sie lebt in Obereschach. Sie betonte, Demokratie lebe vom Mitgestalten und Engagement sei nicht nur in Wahlkampfzeiten gefragt. Als ihren Schwerpunkt bezeichnete sie insbesondere die Bildungspolitik.
Bis zum Vorliegen der Abstimmungsergebnisse war es schließlich noch an Guido Wolf, ein Grußwort an die Versammelten zu überbringen.