Aha, der SÜDKURIER. Jürgen Schmidt muss direkt lachen. Sein Telefon steht an diesem Vormittag nicht still. Medienvertreter aus dem ganzen Land wollen aktuell die Frage aller Fragen für ihre Region beantwortet haben: Weiße Weihnachten – ja oder nein?

Grün – wieder einmal

Weihnachtsromantiker müssen jetzt ganz stark sein, denn was der Meteorologe beim Blick auf Wetterdaten prognostiziert, sieht – wieder einmal – nach eher grünen Weihnachten aus.

Jürgen Schmidt ist Meteorologe bei Wetterkontor.
Jürgen Schmidt ist Meteorologe bei Wetterkontor. | Bild: Wetterkontor

Der Deutsche Wetterdienst definiere „weiße Weihnachten“ so: An allen drei Weihnachtstagen, also am 24., 25. und 26. Dezember mindestens einen Zentimeter Schnee. Das, sagt Schmidt „kann ich schon jetzt ausschließen“.

Auf Fiona folgt Xavi

Das Hoch Fiona hatte der Region vor allem am Montag und Dienstag, 18. und 19. Dezember, schönes und ruhiges Winterwetter mit viel Sonnenschein gebracht. Nun hat das Tief Xavi das Sagen, und das mit einer relativ feuchten Aussprache.

Heiligabend wird windig

Das wechselhafte Wetter, das mit Regen am Dienstagabend begonnen hat, werde sich fortsetzen, sagt Jürgen Schmidt voraus. „Bis mindestens Heiligabend“, so seine Prognose. „Und an Heiligabend kann es außerdem ziemlich stürmisch werden.“

Anfang des Monats – das Bild ist vom 3. Dezember – hielt der Winter ein erstes Gastspiel in der Region. Hier der ...
Anfang des Monats – das Bild ist vom 3. Dezember – hielt der Winter ein erstes Gastspiel in der Region. Hier der Schlittenhang am Villinger Warenberg. | Bild: Göbel, Nathalie

Der schönste und trockenste Weihnachtstag werde aller Voraussicht nach der 25. Dezember sein. Bestenfalls liege hier morgens sogar etwas Schnee, aber von einem weißen Winter-Wunderland wie in „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ ist der Schwarzwald-Baar-Kreis wohl meilenweit entfernt.

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Das auch im wörtlichen Sinne: Im etwa 600 Kilometer entfernten Erzgebirge stehen die Chancen auf weiße Weihnachten gut. „Auch im Thüringer Wald und im Bayrischen Wald, in den Alpentälern und im Fichtelgebirge, kann es schneien“, sagt Jürgen Schmidt voraus. Er schränkt jedoch ein: „Ein echtes Winter-Wunderland mit schönem Pulverschnee bekommen sie dort auch nicht.“

Und was bringt das prognostizierte Sturmtief, das vom Atlantik hereinzieht, mit sich? Für eine genauere Vorhersage sei es noch zu früh, sagt Schmidt im Gespräch am Montag. „Noch ist es weit weg über den britischen Inseln. An Heiligabend wird es vermutlich dann an der Küste entlangziehen. Wie stark die Ausläufer uns weiter südlich treffen, muss man noch abwarten. „

Es bleibt wechselhaft

Und wie geht es nach Weihnachten weiter? „Bis zum Jahreswechsel wird es eher großflächig mild mit kurzen kälteren Phasen“, sagt der Meteorologe voraus. Insgesamt bleibe es aber windig und mild.