Jürgen Roth sitzt seit Tagen zuhause in Schwenningen und nimmt von dort aus digital an Rathaus-Besprechungen und Sitzungen teil. Der Oberbürgermeister des Oberzentrums hat Corona.

Roth am Donnerstagvormittag: „Mir geht es glücklicherweise sehr gut. Gäbe es kein Corona, würde ich denken, ich hätte etwas Halsweh. Mehr ist nicht.“ Der Rathauschef ist selbst ein wenig verblüfft – aber auch froh über den, wie er sich ausdrückt „sehr, sehr milden Verlauf“ seiner Infektion. Andererseits ist er auch zufrieden, dass die Impfungen so guten Schutz zu bieten scheinen.

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Den Tag über hadert er wie alle Betroffenen mit den Folgen der Isolation. Er bekennt: „Probleme mit einem leeren Kühlschrank habe ich keine. Ich habe in meinem Hausstand eine durchdachte Vorratshaltung.“

Wichtige Termine fallen flach

Vor allem aber wurme ihn, dass er nicht vor Ort auf den wichtigen Terminen sein kann. Am Donnerstagabend ist die Bürgerdebatte in Schwenningen um das Schwimmbad. Am Wochenende findet vieles statt und Roth wäre gerne vor Ort. Freitag früh will er einen Anlauf nehmen, um sich freitesten zu lassen.

OB Roth will rasch wieder raus. Er wünscht sich nichts mehr als endlich wieder mitfeiern zu können. Unser Bild zeigt ihn bei seiner ...
OB Roth will rasch wieder raus. Er wünscht sich nichts mehr als endlich wieder mitfeiern zu können. Unser Bild zeigt ihn bei seiner Ansprache zum Start des Jubiläumsjahrs im April 2022. | Bild: Sprich, Roland

Er weiß, dass er gerade jetzt mit gutem Beispiel vorangehen muss. Mische er sich zu früh unter die Leute, „wird ja nach diesem Bericht im SÜDKURIER bestimmt spekuliert, ob ich wirklich schon negativ bin“, sagt er.

Roth geht es bei der Ursachenforschung zu seiner Infektion wie allen anderen auch: „Ich weiß nicht, wo ich mich angesteckt haben könnte. Ich bin froh, dass ich mich täglich selbst teste und das Virus wohl noch frühzeitig feststellen konnte.“

Ins Rathaus darf Jürgen Roth derzeit nicht – hier eine Aufnahme aus dem März 2022. Am Freitag er versuchen, sich freitesten zu lassen.
Ins Rathaus darf Jürgen Roth derzeit nicht – hier eine Aufnahme aus dem März 2022. Am Freitag er versuchen, sich freitesten zu lassen. | Bild: Stadt Villingen-Schwenningen

Roth räumt ein, dass bei ihm seine Corona-Warnapp Ende der vergangenen Woche auf rot umgeschaltet habe. „Ich habe das aber öfters mal“, verweist er auf seine vielen Präsenztermine bei Vereinen und Festen.

War es die Kreistagssitzung?

Tatsächlich aber sei auch er bei einer Ausschusssitzung des Kreistages am Montag, 4. Juli, im Landratsamt dabei gewesen. Nach dieser Sitzung sprangen bei zahlreichen Teilnehmern die Warnapps auf rot. Keiner weiß bis heute, wer die Quelle des Alarms gewesen sein könnte und ob sich Jürgen Roth dabei angesteckt hat.

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Aktuell sind am Donnerstag allein in Villingen-Schwenningen 336 Menschen positiv getestet. Im Klinikum werden 46 Menschen stationär versorgt, die einen kritischeren Krankheitsverlauf durchstehen müssen.