Eishockey hat in Schwenningen eine lange Geschichte und die Wild Wings spielen in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) auf allerhöchstem sportlichen Niveau.
Die Geschichte hinter der Geschichte
Dabei hat der Sport in der Doppelstadt eine wechselvolle und spannende Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen hinter sich, über die es viel zu erzählen gibt. Das dachte sich auch Sören Lauinger, der dazu eine neue Podcast-Serie produziert, in der er neben aktuellen Akteuren vor allem immer wieder auch Zeitzeugen aus der Szene interviewt. Sein Ziel ist es, die Geschichten hinter der Geschichte auszugraben und zu erzählen.
Sören Lauinger ist mit dem SERC eng verbunden
Als gebürtiger Schwenninger ist Sören Lauinger bereits seit Kindesbeinen im SERC aktiv und kennt viele aus der Szene persönlich. Nicht zuletzt auch aufgrund seiner Tätigkeit als MAZ-Redakteur beim damaligen Pay-TV-Sender Premiere, wo er unter anderem viele Eishockey-Spiele auch in Schwenningen live begleiten durfte. Vor 20 Jahren brachte er dann zusammen mit seinem Freund und Kameramann Maik Boegel zum 100-jährigen Bestehen des SERC den Dokumentarfilm „Auf dünnem Eis“ heraus.
Jeden Monat eine neue Folge
„Jetzt zum 120-Jährigen, war es an der Zeit, noch mehr Geschichten rund um den SERC zu erzählen“, so Lauinger. Und dabei erschien ihm und Maik Boegel das moderne Medium Podcast die passende Plattform zu sein. Unter dem Titel „Auf dünnem Eis – verjährt und unerzählt – Der Podcast über das Schwenninger Eishockey“ erscheint seit März diesen Jahres in lockerer Folge jeden Monat eine neue Folge.
Interview mit dem legendären Doc Benzing
Für die aktuelle Folge hat Lauinger keinen geringeren als den legendären „Doc Benzing“ zum Interview eingeladen. Hermann Benzing wurde im August 90 Jahre alt und hat wie kein anderer als Förderer, Macher und Vorstand die Geschicke des SERC mitgestaltet. So ganz nebenbei war er auch der langjährige Mannschaftsarzt des SERC. Eine Rolle, die seit Jahren sein Sohn Christian übernommen hat, den Lauinger ebenfalls zum Interview in den Öschberghof eingeladen hatte.

Hier wird aus dem Nähkästchen geplaudert
Wie bereits sein Vater spielte auch Sohn Christian, alias „Spritz“ selbst auch viele Jahre im Team des SERC mit. In den 80er Jahren dann auch in der damaligen Bundesliga. Gut erinnert er sich auch an seine Teamkollegen, wie beispielweise dem Torhüter Matthias Hoppe, den damals sein Vater aus Berlin nach Schwenningen abgeworben hatte.
Auch er konnte aus dieser Sicht einiges aus dem Nähkästchen erzählen, was bisher nur wenigen bekannt war. Darunter auch interessante Details, warum neuerdings im Eishockey immer nur von sogenannten Ober- oder Unterkörperverletzungen gesprochen wird.
Das sind die echten SERC-Kenner

Um auch wirklich die wichtigsten unbeantworteten Fragen an Doc Benzing und Sohn stellen zu können, hat sich Lauinger zusätzlich noch weitere Mitmacher eingeladen. Mete Morat ist ebenfalls seit vielen Jahren in diversen Funktionen mit dem SERC verbunden und wird von seinen Freunden auch gerne mit dem Titel „Chronist des SERC“ beschrieben. Zur Seite stand neben „Mete“ dann auch noch sein Freund und Mannschaftskamerad aus Jugendtagen Thomas Spindler, alias „Spinne“.
Eine reine Familienangelegenheit
„Wir haben hier fast die komplette Benzing-Eishockey-Dynastie bei uns vor dem Mikrofon sitzen“, leitet Moderator Sören Lauinger dann den Podcast ein. Denn die Ursprünge des heutigen SERC gehen auf die Gründung des VfR Schwenningen zurück und der wurde seinerzeit von Karl Benzing, dem Vater von Hermann Benzing gegründet. Damals zusammen mit Max Ernst Haller, Manfred Link und anderen im ehemaligen Hotel Adler in Schwenningen.
Auch der Enkel war dabei
Nach dem Krieg stieg dann Hermann Benzing als junger Spieler mit ein und später nach seinem Medizin-Studium als Mannschaftsarzt. Ganz im Sinne der Familientradition hat auch sein Enkel Luis in der Jugendmannschaft des Clubs Eishockey spielen gelernt.

Und so nutzte Sören Lauinger die Gelegenheit und schaltet Luis Benzing kurzerhand via WhatsApp-Videoanruf ebenfalls in den Podcast dazu. Der spielt neben seinem Jura-Studium inzwischen als Torhüter bei den Freiburger Wölfen und der Moderator wollte natürlich auch von ihm noch ein paar Geschichten hören, was es über die Eishockey-Familie Benzing noch so alles zu erzählen gibt. Sein Bruder Max hatte ebenfalls mal Eishockey gespielt, im Gegensatz zu seinem Bruder Luis lebt der heute aber als Mediziner die andere Seite der Familien-Tradition weiter.
Spieler wurden bei der Armee in Lahr rekrutiert
Wie das damals war, als in den 70ern kanadische Spieler für Schwenningen eingekauft wurden, konnte allerdings nur der Opa, „Doc Benzing“ beantworten. Ganz genau erinnert der sich, wie er seinerzeit kanadische Spieler bei der Armee in Lahr rekrutieren konnte und mehrfach nach Kanada geflogen ist, um weitere Spieler zu finden. Darunter auch Berühmtheiten wie Kirk Bowman und viele andere.
Besonders süffisant ist die Geschichte, wie Doc Benzing kurzerhand zum Trainingslager der Mannheimer Adler an den bayrischen Weißensee gefahren ist, um auch dort kanadische Spieler für Schwenningen anzuwerben. Und auch das gab es nur in Schwenningen: Das jährliche Sommerfest für alle Spieler bei Familie Benzing am Bodensee oder die Spielanalysen mit den Trainern beim Mittagessen bei Benzings zu Hause.
Wie kommen die Spieler zu ihren Spitznamen?
Nicht weniger interessant sind die Anekdoten, wie die jeweiligen Spieler zu ihren Spitznamen gekommen sind und die Bewertungen, welche Spieler entscheidend für den Aufstieg der Mannschaft gewesen sind und welche eher als Fehleinkäufe eingestuft wurden.
Noch viele unerzählte Geschichten
Es gibt noch viele unerzählte Geschichten rund um den SERC und die Wild Wings, die in diesem einstündigen Podcast ausgekramt werden. Ab dem 2. Dezember wird auch diese neue Folge kostenlos zum Herunterladen und anhören bereitstehen.
Am 27. Januar wird eine neue Folge produziert
Und wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist, dem sei neben einem kostenlosen Podcast-Abo vor allem auch eine Teilnahme an der nächsten Podcast-Produktion empfohlen. Sören Lauinger und sein Team haben sich dazu am 27. Januar neue Gäste ins Capitol nach Schwenningen eingeladen. An dem Abend sind alle Fans und Interessenten eingeladen, als Zuhörer live mit dabei zu sein. Und selbstverständlich werden dort die Zuschauer aktiv in die Podcast-Produktion eingebenden, um den Protagonisten noch mehr unerzählte Geschichten zu entlocken.