Der Wolf ist da: Erstmals wurde im Schwarzwald-Baar-Kreis ein entsprechendes Tier gesehen. Entsprechende Bilder belegen einen Wolf auf Donaueschinger Gemarkung.

Die Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) in Freiburg hat die Bilder von ihren Fachleuten bewerten lassen und ist zu einem Ergebnis gekommen: Das Foto lässt eine Bestätigung als sicherer Wolfsnachweis in der Kategorie „C1“ zu. C1 bedeutet, dass es sich um einen Nachweis handelt, bei dem die Anwesenheit eines Wolfes eindeutig bestätigt wurde.

Wo genau das Tier gesichtet wurde, wird nicht verraten. „Wolfsnachweise werden in Baden-Württemberg grundsätzlich auf Gemeindeebene kommuniziert“, erklärt Felix Böcker, Leiter des Fachbereichs Monitoring im Arbeitsbereich Luchs und Wolf beim FVA-Wildtierinstitut. Genauere Angaben würden auch zum Schutz der meldenden Personen nicht gemacht.

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Stammgast in Geisingen

Auch in der Nachbarschaft wurde ein Wolf gesichtet: Gleich mehrere Sichtungen und Nachweise des Wolfes gelangen mithilfe von Wildtierkameras auf der Gemarkung Geisingen im Zeitraum von Ende Juli bis Ende August. „Die Kameras, von denen der Wolf fotografiert worden ist, sind von der FVA zur Beobachtung von Wildtieren installiert worden“, so Felix Böcker.

Die erste Sichtung ist am 26. Juli dokumentiert, zwei weitere am 30. Juli, gefolgt von Nachweisen am 2., 4. 10. und 11. August. Gleich dreimal zeigte sich das Tier laut Mitteilung am 17. August vor einer Kamera. Die jüngste Sichtung in Geisingen bestätigt die FVA am vergangenen Wochenende, am Samstag, 31. August.

In weiser Voraussicht haben erst vor kurzer Zeit die Familien Elsäßer-Frank auf dem Hof Immensitz den ersten und einzigen Wolfschutzzaun ím Landkreis Tuttlingen installiert, um ihre 30 Kühe und ebenso viele Kälber auf der Weide vor dem Wolf zu schützen. Die jüngsten Nachweise eines Tieres in der nahen Umgebung belegen nun, dass diese Entscheidung wohl die richtige war.

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Aktueller Aufenthaltsort ist unbekannt

Die vielen Bildbelege aus Geisingen lassen laut FVA ebenfalls die Beurteilung als C1-Nachweis zu. Die Fachleute gehen zudem davon aus, dass es sich bei dem Tier auf den Fotos um ein und dasselbe Individuum handelt, einen einzelnen männlichen Wolf, einen Rüden.

Ob sich der Wolf noch immer in der Region Donaueschingen und Geisingen aufhält, ist der FVA nicht bekannt. Es könnte auch sein, dass er in der Zwischenzeit weitergewandert ist.

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Des Wolfs neue Heimat

Die Möglichkeit, dass der Rüde hier sesshaft wird, bestehe allerdings durchaus. „Überall muss mit dem Auftauchen einzelner Wölfe gerechnet werden.“ Wo sich die Tiere niederlassen, hänge letztlich von Faktoren wie Nahrungsverfügbarkeit oder Rückzugsmöglichkeiten ab.

Eine Prognose sei aber schwierig, so der Experte. Mit dem Schwarzwald und der Schwäbischen Alb nennt er zwei Regionen im Land, die seiner Ansicht nach eher besiedelt werden könnten.

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Woher stammt das Tier?

Und wo hat der tierische Gast auf der Baar seine Reise begonnen? Auch hierzu können die Fachleute nur spekulieren. „Der Wolf könnte theoretisch aus allen Himmelsrichtungen zugewandert sein und mehrere hundert Kilometer zurückgelegt haben“, sagt Felix Böcker.

Bei möglichen Sichtungen ist das FVA-Wildtierinstitut ansprechbar. Viele Informationen und Kontaktdaten zu Wölfen in Baden-Württemberg gibt es auf der Internetseite der FVA.