Vor fast genau zwei Jahren ist das Wohnhaus der Familie Carvelli an der Bundesstraße abgebrannt. Jetzt hatte die italienische Familie Grund zum Feiern und zwar ein Richtfest. Denn an gleicher Stelle wird ein Neubau errichtet.

Das Lachen und die Fröhlichkeit sind in das Gesicht von Giovanni Carvelli zurückgekehrt. Vor zwei Jahren, im Juli 2022, war der verheerende Brand. Sein Haus wurde damals wegen eines technischen Defekts ein Raub der Flammen. Das künftige Zuhause wird an der gleichen Stelle errichtet, an der das alte Haus stand.
Ein Haus für die ganze Familie
Wieder haben sich die Carvellis für ein Holzhaus entschieden. Jedoch erinnert nichts mehr an das alte Gebäude. Anstatt sieben Wohneinheiten hat das neue Haus nur noch drei Wohnungen. „Meine Frau Maria und ich wohnen im Untergeschoss, im ersten Stock wohnt mein Sohn Sabatino mit Familie und ganz oben wohnt meine Tochter Nicolina mit ihrer Familie“, beschreibt Giovanni Carvelli. Auch der Zuschnitt des Hauses hat sich verändert. Die Wohnfläche bleibt mit etwa 230 Quadratmetern jedoch genau gleich groß wie beim alten Haus.
Errichtet wurde das Haus von der Zimmerei Schwarzwälder. „Das Untergeschoss ist ein Betongeschoss, in dem neben der Wohnung des Bauherren auch die Keller- und Technikräume sind“, erklärt Zimmerermeister Markus Schwarzwälder. Die beiden Obergeschosse sind aus Holz.

Das Haus wurde in dem Zimmereibetrieb vorgefertigt und innerhalb von nur vier Tagen an der Baustelle errichtet. Zur Straße hin hat der Neubau ein Satteldach, in Richtung des Lidl-Einkaufsmarktes ein Flachdach. „Die Dächer werden noch mit Photovoltaikanlagen bestückt“, sagt Schwarzwälder. Damit soll der Eigenstromverbrauch, unter anderem für die Wärmepumpe, zu einem großen Teil abgedeckt werden.

Giovanni Carvelli zeigte sich beim Richtfest glücklich, dass der Rohbau jetzt steht. „Es hat schon fast zwei Jahre gedauert“, sagt er. Viel Zeit nahmen die Verhandlungen mit der Versicherung in Anspruch, die schließlich die Finanzierung für den Wiederaufbau vollumfänglich zugesichert habe. Mit dem Bau ist Carvelli weitgehend zufrieden.

„Es gibt immer ein paar Kleinigkeiten, die wir gerne anders gehabt hätten“, sagt er. So habe er keine weißen Kunststofffenster haben wollen. Offenbar habe es da Kommunikationsprobleme gegeben, weswegen die Fensterrahmen nachträglich verblendet werden sollen.
Bis heute dankbar für die Unterstützung
Zum Richtfest mit Steaks, Grillwürsten und Salat kamen neben den bislang beteiligten Baufirmen auch viele Freunde und Nachbarn, die die Carvellis in den vergangenen schwierigen Monaten unterstützt hatten.
„Es ist schön, zu sehen, dass man viele Freunde hat, die einem helfen“, sagt Giovanni Carvelli. Er danke jedem Einzelnen für die Unterstützung, der geholfen habe, die Not der Personen abzufedern, die ihr gesamtes Hab und Gut verloren haben.
Und dann wird sein Gesicht auf einmal ganz ernst. Und nachdenklich, wenn er auf den Brand zu sprechen kommt. „So etwas möchte ich und meine Familie nie, nie mehr erleben müssen.“