Zum Gedankenaustausch und neue Ideen sammeln, wie die Bürger von St. Georgen künftig noch mehr für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert werden können, trafen sich interessierte Bürger bei der Inspirations- und Ideenbörse im Café Bohnenheld. Dabei kristallisierten sich gleich mehrere Themen heraus, die künftig intensiv bearbeitet werden sollen.
- Müllvermeidung: Wie bereits Schulkinder für das Thema Müllvermeidung sensibilisiert werden können, beschäftigt Katja Bieg, Lehrerin an der Rupertsbergschule. Ihre Idee: Eine Woche lang den Inhalt der gelben Säcke untersuchen und überlegen, welche Art von Verpackungsmüll verhindert und durch welche Alternativen ersetzt werden kann. Beispielsweise Joghurtbecher. Auch die Eltern sollen sensibilisiert werden, dass sie das Pausenbrot nicht in Alufolie einwickeln. Die nachhaltigere Alternative: Kunststoffboxen mit einteilbaren Fächern, um neben Brot auch Obst und Gemüse unterzubringen.
- Artenschutz: Ebenfalls mit Grundschülern der Rupertsbergschule soll das Thema Artenschutz behandelt werden. Dazu soll im Schulgarten eine Wildblumenwiese angelegt werden, um damit dem Rückgang von Insekten entgegenzuwirken.

- Leitfaden für Feste: Benedikt Müller und Peter Kinces schlugen vor, einen Leitfaden für Vereine, Schulen und Privathaushalte zu entwickeln, wie bei Festen der Nachhaltigkeitsgedanke umgesetzt werden kann. Man wolle Veranstaltern eine Checkliste an die Hand geben mit Tipps für nachhaltiges Feiern. Zum Beispiel geht es um Alternativen zu Einweggeschirr und um Tipps, dass die Stadt an Vereine Mehrweggeschirr verleiht. Die Checkliste soll stetig erweitert und per Download zur Verfügung gestellt werden. Um die Checkliste auszuarbeiten, gibt es am Freitag, 15. Februar, um 16.30 Uhr ein Treffen im Café Bohnenheld, zu dem jeder eingeladen ist, der seine Ideen einbringen möchte.
- Unternehmen sensibilisieren: Tobias Fritzsche erörterte seine Idee, lokale Unternehmen zu informieren, wie sie in nahezu allen Bereichen etwa mit der Verwendung fair erzeugter Produkte nachhaltiger wirtschaften könnten. "Das beginnt beim Bleistift über Papier, Kaffee und Zucker über das Angebot in der Kantine und zieht sich bis zur Frage, ob der Fuhrpark wirklich alle zwei Jahre durch neue Leasingfahrzeuge ausgetauscht werden muss." Wie Fritzsche sagte, habe er die Kommunikation mit den Unternehmen bereits vor einiger Zeit gestartet, bislang aber keine Rückmeldungen bekommen.
- Recyclingbörse: Eine weitere Idee, die bei der Ideenbörse entstand ist, ist eine Recyclingbörse. Immer wieder würden im Recyclinghof gute, noch funktionsfähige Geräte abgegeben, die, wenn sie erst einmal im Container abgelegt wurden, nicht mehr von dort weggenommen werden dürften. Hier könnte man insbesondere viel Elektroschrott vermeiden, wenn diese Gegenstände weitervermittelt werden könnten.
- Kritik am Einzelhandel: Bei der Ideenbörse gab es auch Kritik. So würde der Versuch, beim Einkauf insbesondere frische Wurst- und Käseprodukte in mitgebrachte Behältnisse füllen zu lassen, oft an der Ladentheke scheitern. Denn die Verkaufsmitarbeiter dürften aufgrund von Hygienevorschriften die mitgebrachten Behältnisse nicht ohne weiteres befüllen. Hier verwies Manfred Scherer als Vertreter der Stadt auf die Gesetzeslage, das "hier ein Gesetz das nächste aushebelt." Hier sei die politische Ebene gefordert, Klarheit zu schaffen.