Es war eine eigentlich recht simple Frage, die in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats eine längere Diskussion nach sich gezogen hat. „Was ist eigentlich mit den Booten am Klosterweiher?“, wollte Gemeinderätin Gabriele Elsäßer (FW) wissen. Eine Antwort darauf ließ zunächst auf sich warten. Diese konnte später aber Vincenzo Sergio (CDU) geben. Der bekannte Gastronom, ebenfalls Mitglied des Gemeinderats und Pächter am Klosterweiher, gab die Antwort: „Die Boote waren in diesem Jahr drei Tage in Betrieb, jetzt sind sie alle kaputt.“
- Mutwillig beschädigt: Sergio, sichtlich verärgert über diese Situation, unterstellte auch, dass die Boote mutwillig beschädigt wurden. Die Leute würden beispielsweise gegen die Steine am Rande des Weihers fahren. „Der ganze Bootsverleih war in den letzten Jahren ohnehin ein Drauflegegeschäft“, sagte das Gemeinderatsmitglied und legte so argumentativ nach. Er hatte einige der Boote selbst angeschafft und viel Geld investiert. Reparaturen seien beim derzeitigen Zustand der Boote nicht mehr möglich. Aus diesem Grund könne es in diesem Jahr keinen Bootsverleih am Klosterweiher geben. Man sollte sich für die kommenden Jahre nach einer Alternative umschauen, so sagt Sergio.
- Reparatur ist nicht möglich: Bürgermeister Michael Rieger, der erstmals nach seiner Erkrankung wieder eine Gemeinderatssitzung leitete, sagte: „Das ist natürlich kein glücklicher Zustand.“ Eine Reparatur durch die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs sei ebenfalls in diesem Sommer nicht mehr möglich, weswegen in dieser Saison keine Boote auf dem St. Georgener Badesee fahren werden.
- Öffnungszeiten bleiben Thema: Ebenfalls großen Gesprächsbedarf hatte Vincenzo Sergio bezüglich der Öffnungszeiten des Klosterweihers bei der aktuellen Hitzewelle. „Es kommen Leute auf mich zu, die mich fragen, was ich eigentlich im Gemeinderat mache“, sagte er. Man stehe jedes Jahr vor der selben Situation. Das Problem: Das Bad hätte nach ursprünglichem Plan noch bis Ende Juni nur von 13 bis 19 Uhr geöffnet. Die Stadtverwaltung besserte leicht nach, engagierte eine Aushilfe, und kann so abends eine Stunde länger öffnen. Ab Juli gelten dann bis Saisonende längere Öffnungszeiten von 10 bis 20 Uhr.
- Für beide Seiten ein Problem: Hinter den für dieses Wetter nur kurzen Öffnungszeiten steckt für beide Seiten ein Problem. Die, die eine Abkühlung suchen, stehen vor allem vormittags oft vor verschlossenen Türen. Teilweise gehen die, die unbedingt schwimmen wollen, verbotenerweise über den Zugang der Seeterrasse baden. Darauf, dass das verboten ist, hatte die Verwaltung auch in der Sitzung nochmals hingewiesen. Und die Verantwortlichen der Stadtverwaltung, die die Öffnungszeiten vorgeben, sehen für sich keine andere Möglichkeit. „Wir haben nicht das nötige Personal“, sagte Bürgermeister Michael Rieger in der Sitzung des Gemeinderats. Nach der Erkrankung eines Mitarbeiters sei die Personaldecke noch etwas dünner. Eine zusätzliche Kraft einzustellen, sei ebenfalls nicht wirtschaftlich. Man müsste diese das ganze Jahr über bezahlen, wäre also im Winter überbesetzt. Dadurch wiederum würde das Minus, das die Bäder ohnehin verursachen, noch größer.