Im Wesentlichen waren es zwei Änderungen, die der Gemeinderat für den „Roten Löwen“ in seiner Sitzung am Mittwoch beschlossen hat. Der Anbau an das historische Gebäude bekommt ein Flachdach und er bekommt keinen Keller. Emotionaler wurde es aber bei einem anderen Thema. Es ging mal wieder um die Kosten des Projekts.

  • Schon vorab erneute Kritik: Vorab gab es in den sozialen Medien kritische Stimmen, vor allem wegen der genannten Kosten. Auch Architekt Stefan Blum stand persönlich in der Kritik, weil er sich vor mittlerweile gut zwei Jahren, als das Projekt beschlossen wurde, ziemlich klar zu den Baukosten äußerte. In der Sitzung des Gemeinderates im Januar 2019 sagte er: „Das Kostenvolumen stimmt einfach.“ Damals war die Rede von einer Investitionssumme von 4,3 Millionen Euro. Derlei Diskussionen nähmen ihn, so sagte Blum nun am Mittwoch, persönlich mit. „Wir tun, was wir können“, so der Architekt. Bei Fragen zu dem Projekt könne man ihn auch gerne direkt kontaktieren. Bürgermeister Michael Rieger sagte, dass es normal sei, dass es auch Kritik gebe. „Solche Meinungen sind wichtig, aber man sollte wissen, wovon man redet“, so Rieger. Er sprach unter anderem davon, dass ein derart abgewirtschaftetes Gebäude auch bei der Durchfahrt einen schlechten Eindruck mache und damit indirekt Geld koste. Zudem gebe es Synergieeffekte, die Einsparungen im sechsstelligen Bereich bringen. Hierzu stünden die Gespräche allerdings noch aus, weswegen er noch keine Details nennen könne.
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  • Strittige Frage nach den Baukosten: In der Tat aber könnte die Frage nach den Kosten brenzlig werden. Die aktuelle Kostenberechnung geht von rund 5,16 Millionen Euro aus. Der Ausgabe gegenüber steht eine Förderung in Höhe von rund 2,65 Millionen Euro. Bis Juli sollen die Ergebnisse der Ausschreibung auf dem Tisch liegen. Doch gerade jetzt ist die Situation im Bausektor schwierig. Rohstoffknappheit sorgt für Engpässe und entsprechende Preissteigerungen. Michael Rieger bekräftigte: „Wenn die Kosten nicht durch die Decke schießen, dann würde uns das gut zu Gesicht stehen.“
  • Ohne Keller könnte es eng werden: Der Gemeinderat hat außerdem beschlossen, dass der Anbau mit einem Flachdach und ohne Keller gebaut wird. Weil dort die Technik untergebracht werden sollte, und die jetzt innerhalb des Gebäudes verbaut werden muss, kam es zu einer längeren Diskussion im Gremium. Kritisch äußerte sich vor allem Gemeinderat Peter Fichter (SPD). Ihm fehlten in den Plänen geeignete Lagerräume, beispielsweise für Getränke, wenn Veranstaltungen stattfinden. „Das ist kein schlüssiges Konzept für mich“, sagte er. Bei der Kritik ging es um die Küche eines geplanten „Begegnungscafés“ im Erdgeschoss und um eine Ausgabeküche im Dachgeschoss. Stefan Blum entgegnete, dass er sich in den Planungen an die Vorgaben gehalten habe. Nach der Anregung von Peter Fichter wird die Planung nun nochmals leicht angepasst werden.
  • Flachdach sorgt für klare Struktur: Für das Flachdach hat man sich letztlich entschieden, weil es für einen klareren Unterschied zwischen Alt- und Neubau sorgt. Das sorge so für eine klarere Struktur des gesamten Gebäudes. Mit einer Enthaltung von Guido Santalucia (SPD) stimmte der Gemeinderat für diesen Plan.