Seit einem Monat müssen Postkunden, die ihre Brief- und Paketsendungen aufgeben, das neue Postcenter in der Gerwigstraße nutzen. Nach vier Wochen im Praxisbetrieb und nach anfänglichem Aufschrei bezüglich der Verlegung des Standortes aus der Stadtmitte sind sowohl die Betreiber der Annahmestelle als auch die Kunden zufrieden. Ungeklärt ist weiterhin die Frage, was mit den leer stehenden Räumen in der ehemaligen Postfiliale am Marktplatz passiert.

Schneller und freundlicher Service seien das, was den Kunden auffalle, wenn sie ihre Postgeschäfte in der neuen Annahmestelle erledigen. Lange Warteschlangen vor den Schaltern und bei Regen oder Kälte draußen stehen zu müssen, sind passé. „Die Kunden haben das Angebot sehr gut angenommen“, sagt Luca Crudo, einer der Betreiber der Postannahmestelle. Nachdem ein anfänglicher technischer Fehler für Verzögerungen bei der Paketannahme sorgte, läuft auch dieser Bereich nun störungsfrei.
Stadt hofft auf Mehrwert auf Marktplatz
Während der Umzug der Post in die Gerwigstraße für die Kunden, abgesehen vom Abrücken aus der zentralen Lage, somit eine deutliche Verbesserung in Sachen Kundenservice mit sich bringt, ist weiterhin unklar, was mit den leer stehenden Räumen der bisherigen Filiale am Markt 4 wird. Eine Nachfrage bei der Postbank, die die Räumlichkeiten zum Mitte September überraschend gekündigt hat, gibt sich einsilbig. „Da wir nur Mieter waren, liegen uns keine Informationen über anderweitige Pläne vor“, teilt ein Sprecher knapp mit.

Auch bei der Stadt weiß man derzeit nichts über eine mögliche Nachnutzung. „Es ist nicht in erster Linie Aufgabe der Stadt, privaten Eigentümern Nachmieter zu suchen“, so Bürgermeister Michael Rieger. Er hoffe allerdings sehr, „dass der Eigentümer bei einer Weitervermietung auch im Sinne der Stadt agiert und eventuell darauf hinwirkt, dass mit der Vermietung der Räume ein Mehrwert am Marktplatz geschaffen wird. Zumal die Stadt sehr viel Geld in die Hand nimmt, um die Innenstadt und besonders den Marktplatz auf Vordermann zu bringen.“
Viel Potenzial in den alten Räumen
Ebenso hofft Rieger, dass der Eigentümer auch von den Förderungen zu Sanierungsmaßnahmen Gebrauch machen. „Diese Chance gibt es alle 50 Jahre nur einmal.“ Die Lage der ehemaligen Posträume sieht der Bürgermeister als ideal, vor allem auch mit dem nach der Tiefgaragen- und Marktplatzsanierung neu gestaltete Aufgang direkt vor dem Gebäude. „Es gibt sicher auch Gewerbetreibende, die sich von der Lage her verbessern könnten.“