Der Winter rückt näher und bei ausreichender Schneelage wollen Alpinskifahrer bald wieder ihrem Freizeitvergnügen in der Region nachgehen. Doch die Skiliftbetreiber hängen derzeit vollkommen in der Luft, ob und in welcher Form angesichts der sich immer weiter verschärfenden pandemischen Lage ein Skiliftbetrieb im kommenden Winter möglich sein könnte. Das ergab eine Umfrage unter Skiliftbetreibern im Schwarzwald-Baar-Kreis.

„Aufgrund der hohen Infektionszahlen mache ich für die kommende Wintersaison keine Vorhersage. Bei ausreichender Schneelage werde ich kurzfristig entscheiden, ob der Skilift geöffnet wird“, sagt beispielsweise Willi Stockburger, Betreiber des Brigachlifts in Oberkirnach bei St. Georgen.
Aktuell wäre 2G-Regel gültig
Optimistischer zeigt sich die Gemeinde Schönwald. „Stand jetzt gehen wir davon aus, dass wir zur Wintersaison unseren Skilift eröffnen. Entsprechend wird der Lift auch vorbereitet und in einen betriebsbereiten Zustand versetzt“, teilt Hauptamtsleiter Andreas Herdner mit. Und weiter: „Die aktuellen Regelungen gemäß der Corona-Verordnung lassen einen Betrieb im Rahmen der 3G-Regeln innerhalb der Warnstufe und im Rahmen der 2G-Regeln auch in der Alarmstufe zu.“
Den Liftbetreibern komme hier entgegen, dass der Betrieb ausschließlich im Außenbereich stattfindet und hier das Ansteckungsrisiko entsprechend geringer ist. Hinsichtlich des Betriebs, so Herdner, werde es je nach Stufenregelung entsprechende Kontrollen geben. Ebenfalls werde vor Ort auf die entsprechenden Abstandsregelungen hingewiesen.
„Und während des Anstehens am Lift gilt die Maskenpflicht.“ Trotz der Maßnahme hofft der Hauptamtsleiter, „dass wir einen guten Winter bekommen und dass der Liftbetrieb trotz der vorgegebenen Einschränkungen angenommen wird.“
„Es ist gerade keine einfache Situation. Man muss genau überlegen, welche Investition, sowohl finanziell als auch in Zeitaufwand gerechnet, man jetzt in den Lift investiert.“Michael Feser, Betreiber Lift Rohrhardsberg
Michael Feser, Betreiber des Skilifts Rohrhardsberg, ist derzeit dabei, den Skilift für die kommende Saison herzurichten. Ohne zu wissen, was kommt. „Es ist gerade keine einfache Situation. Man muss genau überlegen, welche Investition, sowohl finanziell als auch in Zeitaufwand gerechnet, man jetzt in den Lift investiert“, sagt Feser.

Natürlich würde er den Skilift gerne öffnen. „Nach zwei ausgefallenen Wintern, einmal wegen Schneemangel und einmal wegen des Virus, wäre es an der Zeit.“ Ein Skiliftbetrieb wäre auch aus einer anderen Perspektive wichtig. „Die jungen Leute verlernen ja sonst das Ski fahren oder hören damit auf.“
Kein Gedanke ans Aufgeben
An Aktionen, wie den Skilift stundenweise an Familien zu vermieten, hat sich Feser im vergangenen Winter nicht beteiligt, und wird es auch in diesem Winter nicht tun. „Das rechnet sich nicht, allein das Präparieren der Piste mit der Pistenwalze nimmt viel Zeit und Kosten in Anspruch. Von den Kosten für Personal will ich gar nicht reden.“
An ein Aufgeben des Skiliftbetriebes denkt Michael Feser trotz der schwierigen Zeiten nicht. „Der Skilift am Rohrhardsberg ist einer der anspruchsvollsten Lifte im ganzen Schwarzwald. Den aufzugeben wäre Schwachsinn.“