Die gastronomische Vielfalt in St. Georgen ist um ein Angebot reicher. In Verbindung mit der Rossbergschänke gibt es künftig Essen aus dem Foodtruck. Die Gaststätte spielt dennoch eine wichtige Rolle.
Ein Imbisswagen direkt neben einer Gaststätte ist ein eher ungewöhnliches Bild. Doch der Betreiber von Saschas Foodtruck ist gleichzeitig auch Pächter der Rossbergschänke. Statt im Restaurant bekommen die Gäste ihre Speisen allerdings aus dem Imbisswagen.
„Ich habe eine Vorbereitungsküche gesucht und da war die Rossbergschänke ideal“, sagt Aleksanders Jenikejevs, der seit knapp zwei Jahren sein mobiles Restaurant betreibt. Damit steht er abwechselnd an unterschiedlichen Plätzen in verschiedenen Gemeinden und serviert seine Spezialitäten. „Ich koche überwiegend mexikanisch“, beschreibt er seine Speisekarte.

Fusion-Küche: Mexiko trifft auf Lettland
Tacos, Maisfladen gefüllt mit Hähnchen- oder Rindfleisch oder vegetarischer Füllung gehören ebenso dazu wie Crêpes mit süßer oder herzhafter Füllung. Die Crêpes sind eine Spezialität aus Lettland. Denn daher stammen Aleksanders Jenikejevs und seine Frau Natalja Jenikejeva, die ihn in der Küche unterstützt. 2014 kam Sascha, der in Lettland eine Ausbildung zum Koch gemacht hat, nach Deutschland. Dort arbeitete er sowohl in der Systemgastronomie als zuletzt auch im Gasthaus Ott in der Villinger Färberstraße.
Den Entschluss, sich selbstständig zu machen, hatte Sascha, so die Kurzform von Aleksanders, schon seit vielen Jahren. Seit 2023 ist er nun mobil unterwegs.

In der Rossbergschänke, die zuletzt zwei Jahre geschlossen war, nachdem das vorige Pächterpaar den Betrieb nach nur einem Jahr wieder aufgab, nutzt Sascha Jenikejevs bislang nur die Küche, in der er seine Füllungen und den Crèpes-Teig täglich frisch zubereitet.
Perspektive für die Rossbergschänke
„Aber die Gäste können hier auch die Toiletten nutzen. Und wenn das Wetter nicht so gut ist, können die Gäste das Essen aus dem Foodtruck auch hier verzehren.“ Mittelfristig könne er sich aber auch vorstellen, dass er die Rossbergschänke komplett wieder zu neuem Leben erwecken wird.
Vorerst aber steht Saschas Foodtruck mehrere Tage die Woche neben der Rossbergschänke und bietet eine Alternative zu Döner und Pizza. An manchen Tagen wird der Platz allerdings auch leer sein. „Ich bin nicht nur in St. Georgen, ich bin auch auf verschiedenen Märkten und an Wochenenden auf Events“, sagt Sascha Jenikejevs, der auch Catering für Firmen- und Privatfeiern anbietet.
Mit dem Foodtruck ist das kulinarische Angebot in St. Georgen wieder ein Stück vielfältiger geworden. Erst vor wenigen Wochen hat die Gaststätte am Rupertsberg unter der Zusatzbezeichnung Kleine Teepause wieder eröffnet. Dort serviert Betreiberin Zofia Janiszewska ihren Gästen neben herzhaften Gerichten auch Kaffee und Kuchen.
Konkurrenzkampf um die Gäste
Nicht alle Versuche, mit der Gastronomie in St. Georgen Fuß zu fassen, sind allerdings von Erfolg gekrönt. Nach nur einem dreiviertel Jahr musste Manfred Musat seinen Traum vom eigenen Bistro, dem M-Café, vormals BM Cafe, wieder aufgeben. Bereits seit Mitte März ist das Bistro an der Ecke Haupt- und Gerwigstraße geschlossen.
Als einen Grund dafür, dass er sein Bistro schon wieder schließen musste, nennt er „die direkte Konkurrenz gegenüber. Das Café Vielfalt im Roten Löwen.“ Das würde mit niedrigen Preisen viele Gäste abwerben. „Alles war gut, bis die Leute das Café entdeckt haben“, sagt Musat.

Den Gästen macht er keinen Vorwurf, dass diese dorthin gehen, wo die Preise niedriger seien. Er sucht die Schuld auch bei sich. „Vielleicht war ich auch nicht der beste Gastgeber.“ Musat, der auch das Museumscafé in Triberg betreibt, wollte mit dem M-Café ein zusätzliches Angebot für St. Georgen schaffen.