Nicht schön anzusehen und möglicherweise sogar gefährlich. Das ist die Parkbucht gegenüber der freien Tankstelle in Richtung Villingen aus Sicht von St. Georgens Bürgermeister Michael Rieger.

Jetzt soll dort eine Hangsicherung erfolgen, um Unfälle mit herabfallendem Geröll zu vermeiden. Allerdings nur an manchen Stellen, weil das Grundstück teils in privatem Besitz ist.

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Seit zwölf Jahren Thema

„Ich moniere das seit mindestens zwölf Jahren“, so Rieger über die Situation. Immer wieder habe er auf Felsabbrüche hingewiesen. „Der Bund beabsichtigt, lediglich die linke und rechte Seite, jeweils von der Stützmauer aus gesehen, zu befestigen“, sagt Rieger nun dem SÜDKURIER. Jüngst waren genau an dieser Stelle einige Bäume gefällt worden, um die Maßnahme vorzubereiten.

Netze kommen im Herbst

Dass Handlungsbedarf besteht, bestätigt auch Heike Spannagel, Pressesprecherin des Regierungspräsidiums Freiburg: „Es gab in diesem Bereich bereits 2018 einen kleinen Felsabgang. Die nachfolgenden Untersuchungen haben nun ergeben, dass mit weiteren Abgängen zu rechnen ist. Um zu verhindern, dass bei größeren Steinschlägen der Verkehr auf der Bundesstraße gefährdet wird, werden hier Netze angebracht.“

Steil fällt das Gelände ab, über die Jahre hat die Wand unter der Witterung gelitten.
Steil fällt das Gelände ab, über die Jahre hat die Wand unter der Witterung gelitten. | Bild: Ganter, Patrick

Die Arbeiten für die Hangsicherung sollen im Herbst beginnen. Die Bauzeit beträgt dann, so heißt es, etwa sechs Wochen. Die genauen Kosten werden derzeit noch ermittelt. Sie werden vom Bund getragen.

Mauerbereich bildet die Ausnahme

Ein Sonderfall ist die Mitte, also alles, was hinter und vor der Stützmauer ist. Dieser Bereich sei, wie Michael Rieger und Heike Spannagel sagen, Sache des Eigentümers. „Das Grundstück im Bereich der Mauer und der darüber liegende Hang sind nicht im Eigentum der Straßenbauverwaltung. Die Verkehrssicherungspflicht obliegt hier dem privaten Eigentümer“, so Heike Spannagel.

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Stelle ist sicher – sagt der Eigentümer

Markus Müller, Sohn des Grundstückseigentümers, ist oft mit dem Grundstück beschäftigt. Eine Gefahr gehe von der Stelle hinter der Mauer nicht aus, sagt er im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Zusätzliche Bretter oberhalb des Betons schützen die Straße, so seine Sicht.

Und diese wolle man gegebenenfalls auch mal erneuern. Die Steine, die herabfallen, werden von dieser Sicherung regelmäßig aufgefangen. „Die entferne ich dann“, sagt Markus Müller. Damit Platz für weitere Steine bleibt.

Teils große Felsbrocken sind direkt am Straßenrand zu sehen.
Teils große Felsbrocken sind direkt am Straßenrand zu sehen. | Bild: Ganter, Patrick

Die Stadt könne sich, sagt Rieger, hier nicht einmischen, auch nicht nur für optische Maßnahmen. Schon alleine, so fügt Rieger hinzu, aus haftungsrechtlichen Gründen.

Optischer Eindruck leidet

Intern hatte man das Thema diskutiert, sich möglicherweise einzubringen, weil neben der latenten Gefährdung auch die Ortseinfahrt leide. Ein optisches Ärgernis für Rieger, das den ersten Eindruck von St. Georgen trübe – direkt hinter dem Ortsschild.

Denn selbst wenn man sich, abgesehen von den haftungsrechtlichen Bedenken, einbringen könnte: „Diese Stelle ansehnlich zu machen, würde rund 70.000 Euro kosten.“ Und das auf privatem Gelände. Deshalb sei er froh, dass nun zumindest irgendetwas passiere. Das Thema ist damit nicht vom Tisch und schwelt weiter. „Wir hoffen, dass nie was runterbricht“, sagt Rieger.