Zur besten Fernsehzeit hat der St. Georgener Gunnar Fichter am Sonntagabend, 9. März, seine Kochkünste in der TV-Show „Grill den Henssler“ unter Beweis gestellt. Wie hat sich der „Beet-Bruder“ aus der gleichnamigen Fernsehreihe im Kochduell auf Vox mit dem Starkoch geschlagen? Und wie fiel die Bewertung der Jury aus? Unser Reporter hat sich die Show angesehen.
Bevor Gunnar Fichter und sein Gartenkollege Claus Scholz zum Dessert antraten, hatten die Prominenten mit Schauspieler Axel Stein und Koch-Influencerin Sally Özcan in den vorigen Kochgängen und spielerischen Wettbewerben bereits einen ordentlichen Punktevorsprung herausgearbeitet.
Die Stimmung im Studio war gut, die Jury mit Restauranttester Christian Rach, Jana Ina Zarrella und Ersatzjuror Bruce Darnell durch die bereits servierten und schmackhaften Gerichte positiv gestimmt. Aber würden auch die „Beet-Brüder“ mit ihren Kochkünsten überzeugen können?

Zu vorgerückter Stunde traten Gunnar Fichter und sein Kollege Claus Scholz schließlich zum Dessertgang an. Und bei der Vorstellung des Desserts machte Steffen Henssler große Augen. „Kohle-Pancake mit Schwarzwälder Kirsch und Brezn-Crunch“ sollte es geben.
Beetbrüder kurz vor einem Streit
In der Küche erwiesen sich die TV-Gärtner als mehr oder weniger eingespieltes Team. Während Gunnar Fichter, der auch privat gerne am Herd steht, die Anweisungen von Koch-Coach und Sternekoch Ali Güngörmüs umsetzte, plauderte Claus Scholz lieber mit Moderatorin Laura Wontorra, während er mehr halbherzig als engagiert versuchte, Eiklar steif zu schlagen.
Bis es Gunnar Fichter zu bunt wurde. „Du musst schneller schlagen, Du musst so schlagen, wie Du redest“, animierte er den „Beet-Bruder“-Kollegen. Der sei, so verriet Gunnar Fichter, auch beim Gärtnern „nicht der Schnellste“.

Dafür schien es Gunnar Fichter selbst plötzlich sehr eilig zu haben. Als er Kirschen für seine Kirschcreme karamellisieren wollte, zauberte er plötzlich einen riesigen Bunsenbrenner aus dem Nichts hervor und zielte mit der Gasflamme auf die Pfanne mit dem Zucker.
„Der Herd geht mir nicht schnell genug“, sagte er zu der verdutzten Moderatorin, die in dem Moment auf der anderen Küchenseite mit Steffen Henssler redete. „Wild, aber geil“, kommentierte der Schwarzwälder Koch grinsend.

Laura Wontorra, nach eigenem Bekunden selbst nicht gerade eine Koryphäe in der Küche, schaute einige Male skeptisch in die Schüsseln der Beet-Brüder.
„Das sieht aus wie Zement, so was nehmt Ihr doch sonst zum Hochbeete bauen, oder?“, fragte sie, als sie die mit Kohle eingefärbte Masse in der Rührschüssel sah.
Zweimal Höchstpunktzahl
Nach gut 30 Minuten stand dann das Dessert fertig zubereitet auf den Tischen der Jurymitglieder. Die beäugten das Ergebnis auf dem Teller kritisch und probierten vorsichtig. Und waren überrascht.
„Das ist schwierig zu bewerten, das schmeckt beides hervorragend“, sagte Juror Bruce Darnell und vergab, weil er sich nicht entscheiden konnte, für beide Teller – zum einen von Steffen Henssler und zum anderen von den „Beet-Brüdern“ – jeweils die Höchstpunktzahl von zehn Punkten.
Auch Juror Christian Rach, der der einzige Fachmann in der Jury ist, tat sich schwer, einen eindeutigen Gewinner zu ermitteln, und vergab für beide Teller ebenfalls die gleiche Wertung von jeweils sieben Punkten.

Nun lag es an Jana Ina Zarrella, einen Sieger zu küren. „Das sieht aus wie ein böser Unfall“, beschrieb sie, wie das Dessert angerichtet war. „Aber es schmeckt gut, auf beiden Tellern.“
Dass sie am Ende den Teller von Steffen Henssler mit einem einzigen Punkt besser bewertete, lag daran, „dass mir das andere etwas zu salzig war.“ Offensichtlich erwischte sie etwas zu viel von dem aus den salzigen Partybrezeln bestehenden Crunch.

So verloren die Beet-Brüder Gunnar Fichter und Claus Scholz mit einem einzigen Punkt gegen das Dessert von Steffen Henssler.
Was angesichts des Könnens des Profikochs keine Schande war. Und die Beet-Brüder mit dem Ergebnis durchaus zufrieden sein konnten.