Claudius Fichter hat überraschend sein Amt als Vorsitzender des St. Georgener Handels- und Gewerbevereins niedergelegt. In einem Schreiben an die SÜDKURIER-Redaktion teilt Fichter die Beweggründe dafür mit.

Darin nennt er neben „maximaler beruflicher Auslastung“ insbesondere den „fehlenden Zusammenhalt und die geringe Zusammenarbeit innerhalb des Handels- und Gewerbevereins“ als Grund für den Entschluss. Auch hätten die Corona-Situation und die damit verbundenen, ständigen Absagen und Änderungen der Planungen und Organisation von Veranstaltungen bei ihm „zu einer Demotivation und Entnervung“ geführt.

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Fichter betont, dass er sich weiterhin im HGV und dort insbesondere im Arbeitskreis einbringen werde, aber eben nicht mehr auf Vorstandsebene. Darüber hinaus wolle er gegenüber der Presse keine detaillierteren Auskünfte geben.

Claudius Fichter war seit März 2019 Vorsitzender des HGV. Er löste Eduard Henninger ab, der seit 1975 an der HGV-Spitze stand. Bei seinem Amtsantritt kündigte Fichter einige Veränderungen in der Vereinsstruktur an und er hat sich seither massiv dafür eingesetzt, den St. Georgener Einzelhandel mit Aktionen und Veranstaltungen weiter voran zu bringen. Hier hat der selbständige Augenoptiker mit eigenem Fachgeschäft sich auch ordentlich ins Zeug gelegt.

HGV-Chef reicht Klage gegen Verlängerung des Lockdowns ein

In der Anfangszeit der Pandemie haben Fichter und seine HGV-Kollegen dafür geworben, dass die Kunden auch während des Lockdowns den Handel vor Ort unterstützen. Anfang des Jahres reichte Fichter für den Handels- und Gewerbeverein gegen die neuerliche Verlängerung der Lockdownphase und Perspektivlosigkeit der Händler eine Klage beim Verwaltungsgerichtshof in Mannheim ein. Wenngleich die Klage damals abgewiesen wurde, so setzte der HGV ein deutliches Zeichen der Kritik an der Regierungsentscheidung.

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Zuletzt erarbeitete der HGV ein Programm für die lange „Nacht der 1000 Lichter“ Ende November, die aufgrund der verschärften Lage ohne Bewirtungsangebot auskommen musste und aufgrund der Ausgangsbeschränkung für Ungeimpfte, die zudem keinen Zutritt zu einem Teil der Geschäfte hatten, eine Stunde früher als geplant beendet wurde.

Wie Fichter abschließend mitteilt, soll in den kommenden Wochen bis zum Beginn des neuen Jahres eine Lösung für die Zukunft des Handels- und Gewerbevereins gesucht werden.