Die Corona-Pandemie hat es schon längst in den Hintergrund gedrängt. Doch Christoph Kleiner, Kommandant der St. Georgener Feuerwehr, hat in seinem Jahresbericht nochmals an die Sturmereignisse „Sabine“ und „Bianca“ erinnert. An den „großen Knall zu Beginn des Jahres“, wie Kleiner es nannte. Bei „Sabine“ war die St. Georgener Wehr zu rund 60 Einsätzen ausgerückt. Eine enorme Zahl, wenn man bedenkt, dass die Feuerwehr im Jahr davor insgesamt nur 123mal ausrückte.

  • Ein eigentlich ruhiges Jahr: Und trotzdem, auch hier hat Corona seine Auswirkungen gezeigt, war die Gesamtzahl der Einsätze in 2020 nicht eklatant hoch. „Das Einsatzaufkommen war durch den Lockdown deutlich geringer“, so der Kommandant. Mit 175 lag die Zahl beispielsweise nur leicht über denen aus 2017 oder 2018. „Wir hatten insgesamt eigentlich ein sehr ruhiges Jahr“, sagt Kleiner. Und ergänzt: „Ich habe die Hoffnung, dass wir auch in 2021 ein richtig ruhiges Jahr bekommen.“
  • Nur sehr wenige Brände: Am häufigsten rücke die Wehr aus, um Einsätze im Bereich „technische Hilfeleistung“ zu fahren. Auch die Sturmereignisse fallen hierunter. Brände spielen bei den Einsätzen der Feuerwehr eine untergeordnete Rolle. Es gab insgesamt 13 Stück, allerdings überwiegend Kleinbrände, nur einen Mittelbrand und keinen Großbrand.
  • Corona zeigt Auswirkungen: Die Corona-Pandemie zeigt bei der Feuerwehr auch auf ganz andere Art und Weise ihre Auswirkung. Geselligkeit und Training würden den Kameraden fehlen. Sie zu motivieren sei teilweise erheblich erschwert. „Die ein oder andere Kraft wird abgehängt“, sagt Kleiner. Trotzdem sei die Zahl der Einsatzkräfte mit 138 bislang konstant, hinzu kommen die Alterswehren und die Jugend. Doch auch hier könnte es verzögert Probleme geben. Kleiner spricht unter anderem von einem „Lehrgangsstau“, der sich zeitverzögert auswirken werde. „Wir werden das ein oder andere Problem bekommen.“
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  • Neues Drehleiterfahrzeug kommt: Bei der Beschaffung des Drehleiterfahrzeugs hat St. Georgen Neuland betreten müssen. Doch unterm Strich blieb dabei eher die Ernüchterung. Christoph Kleiner koordinierte eine Sammelbeschaffung, an der sieben weitere Kommunen beteiligt waren. Eine Konstellation, die vom Regierungspräsidium forciert wurde und von der die Beteiligten sich erhofften, einen besseren Preis zu erzielen. Doch der Mehraufwand, die Interessen von acht Bestellern unter einen Hut zu bekommen, habe sich zu wenig im Preis gespiegelt. Es habe keine Einsparung in dem Maße gegeben, wie man es sich erhofft hatte, so Kleiner. Kommandant und Gemeinderat schienen sich deshalb einig, dass das nicht wiederholt werden muss. „Ich hoffe, dass es ein einsames Projekt bleibt“, sagte beispielsweise Oliver Freischlader (SPD). Mit der Auslieferung des Fahrzeugs wird es wohl bis Anfang 2022 dauern, weil die Zustimmung aller Beteiligten erst noch eingeholt werden muss. Es kostet mit Beladung insgesamt rund 695 000 Euro. Aufgeteilt war das bei der Ausschreibung in zwei Lose. In Los eins steckten Fahrzeug und Aufbau, die Beladung war separat ausgeschrieben.
  • Ein Fahrzeug schon da: Vergangene Woche abgeholt hat die Feuerwehr das neue Fahrzeug für die Abteilung Peterzell/Stockburg, einen Gerätewagen. Dieses sei „wichtig für die Einsatztaktik der Gesamtwehr“ und soll in der kommenden Woche im kleinen Kreis dann auch offiziell übergeben werden.
  • Umrüstung Digitalfunk: Die Feuerwehr hat in 2020 alle Fahrzeuge auf den Digitalfunk umgerüstet. Manche seien aber zusätzlich noch mit Analogfunk ausgestattet, um die Einsatzfähigkeit in jedem Fall zu gewährleisten. Das Projekt sei jedoch noch nicht abgeschlossen, weil die Umrüstung in den Gebäuden noch nicht vollends vollzogen ist.