Es war schon der zweite Anlauf, aber die Spittelbergstraße in St. Georgen wird wieder nicht saniert – weil es erneut keine Firma machen möchte. Die Marktlage wirkt sich erneut negativ auf das Vorhaben in St. Georgen aus, wie in der Sitzung des Gemeinderates am Mittwoch bekannt wurde.

Dieses Mal scheitert die Sanierung aber aus einem ganz anderen Grund. Trotzdem bleibt die Straße, die sichtlichen Sanierungsbedarf hat, damit zunächst in ihrem jetzigen Zustand.

Grund damals: Bauboom

Denn 2019, als die Sanierung der Straße erstmals scheiterte, war es vor allem die Konjunktur im Bausektor. Firmen konnten sich vor Aufträgen kaum retten. „2019 war ein sehr hartes Jahr“, so Stadtbaumeister Alexander Tröndle. Die Hoffnung, dass die Corona-Pandemie einen positiven Nebeneffekt hat, nämlich die Konjunktur abzukühlen, habe sich nicht bestätigt.

Grund heute: Rohstoffe sind knapp

Bei der diesjährigen Ausschreibung war das Ergebnis das selbe – keine Firma bemühte sich um den Auftrag. „Jetzt haben wir eine andere Marktlage, die Rohstoffe sind knapp“, so der Stadtbaumeister. Für Stahl, so nennt er ein Beispiel, bekomme man am Markt derzeit gar keinen Preis mehr genannt.

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Weil er schon morgen nichtig sein könnte. Kalkulieren ist damit für Firmen zum Risiko geworden. Und faktisch kaum mehr möglich. Das gilt vielfach auch für Privatleute. Einen fixen Preis, den klassischen Kostenvoranschlag, gibt es immer seltener.

„Es ist schlimm, wie es momentan läuft, es ist keine Verlässlichkeit mehr da“, sagte Bürgermeister Michael Rieger. Und nannte ein weiteres Beispiel: „Bitumen kostet jetzt das vier- bis fünffache.“ Es hat zahlreiche Anwendungsbereiche – unter anderem eben auch den Straßenbau. Es sei aber erkennbar, dass die Nachfrage im Bausektor nachlasse.

Dritter Versuch

Die Stadt St. Georgen will aber noch ein drittes Mal versuchen, eine Firma für die Straßensanierung zu finden. Der Stadtbaumeister sagt: „Wir werden im Herbst noch mal ausschreiben und haben dann die Hoffnung, dass es für das nächste Jahr klappt“.