Vom Schandfleck zum Schmuckstück. Es ist ein langer Weg auf dem sich der „Rote Löwen“ – eines der ältesten Gebäude der Stadt – befindet. Schritt für Schritt wird sichtbarer, wo er hinführen wird. Die Umrisse des verglasten Anbaus, der als erstes entsteht, sind durch die Fundamente bereits sichtbar. Dieser Teil der Arbeiten wurde vorgezogen, weil der Anbau für die Statik eine wichtige Rolle spielt, wenn das Gebäude entkernt ist.

Das Fundament für den später verglasten Anbau an das Gebäude.
Das Fundament für den später verglasten Anbau an das Gebäude. | Bild: Ganter, Patrick

Im Inneren ist der „Löwen“ im Rohbauzustand. Sämtliche Vorarbeiten für die Erneuerung sollen bereits in diesem Winter abgeschlossen sein, damit es im Frühjahr dann weitergehen kann. Der Zeitplan ist eng getaktet. „Im Frühjahr 2023 müssen wir fertig sein“, sagt Bürgermeister Michael Rieger bei einem Rundgang durch die Baustelle.

Müssen, so konkretisiert er auf Nachfrage, weil dann das Förderprogramm „SIQ – Soziale Integration im Quartier“ ausläuft. Die Stadt bekommt hierüber eine Förderquote von 55 Prozent. Auf 5,2 Millionen Euro belaufen sich die Kosten nach aktuellen Berechnungen.

Bürgermeister Michael Rieger bei einem Rundgang durch die Baustelle des „Roten Löwen“. Er zeigt dorthin, wo zuletzt noch ein ...
Bürgermeister Michael Rieger bei einem Rundgang durch die Baustelle des „Roten Löwen“. Er zeigt dorthin, wo zuletzt noch ein Blumenladen war. | Bild: Ganter, Patrick

Mit „Roten Löwen“ wird die markante Veränderung der Stadt – die für die Folgejahre geplant ist – als erstes sichtbar. Und schon im Frühjahr umfasst das dann auch nahezu den kompletten Innenstadtbereich, wenn es mit Marktplatz und Tiefgarage weitergeht. „Dort wird zuerst die neue Zufahrt zur Tiefgarage entstehen“, sagt Alexander Tröndle, Stadtbaumeister. Sie wird dort sein, wo sich heute der Parkplatz neben dem Postgebäude befindet.

Gebäude auf A. Maier-Gelände muss weg

Und weil hier Parkplätze wegfallen, werden zeitweise an anderer Stelle welche entstehen. Durch den Abriss eines Gebäudes auf dem ehemaligen Gelände der Firma A.Maier – es geht um das gelbe Gebäude an der oberen Straßenecke – entsteht der dafür notwendige Platz. Noch ist dieser Abriss, der im Februar oder März 2022 stattfinden soll, vorbehaltlich der Zustimmung des Gemeinderates.

Um dieses Gebäude auf dem ehemaligen A. Maier-Gelände geht es.
Um dieses Gebäude auf dem ehemaligen A. Maier-Gelände geht es. | Bild: Ganter, Patrick

Dieses Gebäude sei, so erklären Rieger und Tröndle, aber in einem sehr maroden Zustand und müsse deshalb abgerissen werden. Unter anderem wegen eines früheren Wasserschadens. Die Stadt hatte das Gelände gekauft, zeitweise soll hier später das Rathaus unterkommen.

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Und die Zukunft des Rathauses werde sich ebenfalls zeitnah klären. „In den nächsten vier oder fünf Monaten“, sagt Michael Rieger. Zu klären wird sein, ob es saniert oder neu gebaut wird. „Eine Sanierung wird mindestens 20 Millionen Euro kosten“, so der Bürgermeister.

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Das ist der Betrag, an dem bemessen werden wird, was wirtschaftlicher ist – Sanierung oder Neubau. Auch bei dieser Entscheidung gibt es Zeitdruck. Zwar steht das Rathaus erst am Ende der Innenstadtsanierung auf der Agenda. Rund zwei Jahre Vorlauf braucht es aber für Genehmigung und Planung.

Alexander Tröndle, Stadtbaumeister, und Benjamin Hengstler, Leiter des Hochbauamtes, auf der „Löwen“-Baustelle.
Alexander Tröndle, Stadtbaumeister, und Benjamin Hengstler, Leiter des Hochbauamtes, auf der „Löwen“-Baustelle. | Bild: Ganter, Patrick

Spätestens dann, wenn nach dem „Roten Löwen“ auch die neue Tiefgaragen-Zufahrt entsteht und die Rathaus-Mitarbeiter bald darauf Kisten in das alte A. Maier-Gebäude tragen, wird sichtbar werden, dass es mit der Innenstadtsanierung mit großen Schritten vorwärts geht.