Rita Bolkart

Einen strikten Sparzwang verordnete sich der Gemeinderat Triberg für den Haushalt 2020. Das betonten Bürgermeister Gallus Strobel und alle Fraktionssprecher in der Sitzung am Mittwochabend mehrfach. Dennoch hat die Stadt neben dem Tagesgeschäft einige größere Investitionen auf ihrer Agenda. Einstimmig beschlossen die Räte den vorgelegten Haushaltsplan. Michael Hummel, Fraktionsvorsitzender der Freien-Wähler-Vereinigung, fasste die Stellungnahme aller drei vertretenen Fraktionen zusammen.

Das könnte Sie auch interessieren

Insgesamt investiert die Stadt fast drei Millionen Euro in den Neubau der Aussegnungshalle, den Breitbandausbau, die Neugestaltung des Kurgartens/Burggarten, den Erwerb des Kik-Areals und des Bahnhofs, Investiert wird auch in die Baugebieterschließung, Sanierung der Grundschule, Sanierung Unterstadt und den Erwerb und die Sanierung der Brücke zum Haugg-Areal. Mittel aus Fördertöpfen in Höhe von 940 000 Euro kommen hinzu. Hummel betonte besonders die Notwendigkeit der Sanierung des Burggartens und den Neubau der Aussegnungshalle und attestierte den beiden Objekten ein „Stiefmütterchendasein“.

Pro-Kopf-Verschuldung steigt

Im Haushalt wäre die planmäßige Schuldentilgung von 690 000 Euro eingeplant bei einer gleichzeitigen Darlehensneuaufnahme von 1,2 Millionen Euro. Sie finanziert die neue Aussegnungshalle und den Breitbandausbau. Dadurch erhöhe sich die Pro-Kopf-Verschuldung auf 1312 Euro. Hummel wies darauf hin, dass sich mit dem Erwerb des Kik-Areals, des Bahnhofs und der Brücke zum Haugg-Gelände für die Zukunft hochinteressante Optionen entwickeln können, die ähnliche Investitionsvolumen wie das Bühler-Areal anziehen.

Fluch der Gewerbesteuer

Als Fluch und Segen titulierte Hummel die Mehreinnahmen der Gewerbesteuer der wirtschaftlichen Glanzjahre 2018 und 2019, die sich bereits 2020, mit voller Wucht aber 2021 in Mindereinnahmen von 1,5 Millionen Euro durch den Finanzausgleich niederschlagen werden. Gleichzeitig erinnerte der Bürgervertreter an das Feuerwehrgerätehaus, an das Waldsportbad, die Trinkwasserversorgung, die Realschulerweiterung und an den weiteren Breitbandausbau als wichtige zukünftige Aufgaben. „Wir bleiben dran“, versprach Hummel abschließend.

Klimaschutz bleibt Thema

SPD-Fraktionssprecherin Susanne Muschal erklärte, dass ihre Fraktion auf weitere Anträge angesichts der Haushaltslage verzichten werde, dennoch behalte sie sich vor, Klimaschutz und erneuerbare Energien im Auge zu behalten. CDU-Fraktionsvorsitzender Klaus Wangler brachte in seinem Antrag die Toilettenanlagen Wasserfallgelände-Hochseilgarten in Erinnerung. Es bestehe dringender Handlungsbedarf, sollten sich im Laufe des Jahres finanzielle Möglichkeiten ergeben. Außerdem forderte er ein Anlageverzeichnis für die Abschreibungsobjekte, die sich jährlich auf 700 000 Euro beziffern. Dies soll umgehend geschehen, sagte Bürgermeister Gallus Strobel zu.