Mit Einsetzen der Dämmerung wird beim Triberger Weihnachtszauber mitten auf dem Wasserfall mehrmals täglich eine atemberaubende Feuer- und Lichtshow gezeigt. Während die Besucher dann vor allem Feuerkünstler Saraph sehen und bejubeln, leisten vor, während und nach den Shows mehr als ein halbes Dutzend fleißige und unsichtbare Helfer Schwerstarbeit, damit die Zuschauer eine perfekt inszenierte Feuershow erleben können. Und das in nahezu vollständiger Dunkelheit und jederzeit der Gefahr der tosenden Wasserfälle ausgesetzt, die über die Kaskaden in die Tiefe stürzen.

Hannes Schwarz, der 2019 als Finalist bei der RTL-Show „Das Supertalent“ zu sehen war, ist bescheiden. „Die Leute sehen zwar immer mich auf der Bühne. Aber das ist ja keine Ein-Mann-Show, die ich hier abziehe. Ohne das großartige Team, das hinter den Kulissen arbeitet, ginge das hier alles nicht“, sagt Hannes Schwarz, der gerne die Menschen ins Rampenlicht rücken möchte, die sonst im Dunkeln arbeiten. Einer dieser Menschen ist Sascha Köser von der Firma ELD Veranstaltungstechnik St. Georgen. Diese Firma ist für die gesamte Erstellung der Infrastruktur für die Feuershow verantwortlich.
Köser hat die Gesamtverantwortung für den technischen Ablauf. Und der Aufbau beginnt freilich bereits Wochen, bevor Hannes Schwarz, die erste Feuerfackel entzündet. So mussten unter anderem zehn Tonnen Material an den Wasserfall geschleppt, gut zwei Kilometer elektrische Leitungen wasserdicht verlegt und ein Sicherheitssystem installiert werden. „Hätten wir nur einen Sicherheitsschalter und der würde rausspringen, wäre der ganze Berg dunkel. Wir haben eine spezielle Steuerung mit 48 Sicherheitsschaltern und bekommen sofort eine optische Anzeige, wenn einer der Schalter rausgesprungen ist“, gibt Köser einen Einblick in die aufwändige Technik.
Um den Zuschauern eine perfekt inszenierte Show bieten zu können, haben die Männer zudem mit großen Herausforderungen zu kämpfen. „Zum Einen sind Wasser und Strom keine guten Freunde. Und zudem wollen wir den Zuschauern optisch eine symmetrische Show an einem unsymmetrischen Berg bieten“, zählt Sascha Köser auf. Hierzu müssen die Lichtelemente im Berg so platziert werden, dass für die Zuschauer ein harmonisches Bild entsteht. Was die Zuschauer nicht sehen ist, dass die Plattformen, auf denen die Scheinwerfer stehen, mit speziell angefertigten Halterungen im Wasserfall befestigt sind. Um diese zu befestigen, müssen die Männer Bergsteigerqualitäten an den Tag legen und Nerven bewahren, wenn sie die Elemente in bis zu 50 Metern Höhe und mitten im tosenden Wasserfall anbringen.

Apropos Scheinwerfer: Um den Wasserfall effektvoll in Szene zu setzen, werden unter anderem 40 so genannte Moving Heads, bewegliche Scheinwerfer, installiert. Diese werden, ebenso wie die übrigen 50 sonstigen Lichteffekte, nach den Ideen und Vorgaben von Hannes Schwarz und einem speziellen Lichtdesigner aufgestellt und vorab programmiert. Zudem sorgen etwa 20 feuerspuckende Geräte, die meterhohe Feuersäulen in die Luft spucken, für einzigartige Effekte. Diese Feuereffekte müssen natürlich auch regelmäßig „gefüttert“ werden. Über die sechs Tage mit jeweils mindestens fünf Shows, bei großem Besucherandrang werden Zusatzshows eingeschoben, werden rund 60 Gasflaschen a elf Kilogrammn Gas verbraucht. Weitere 60 Liter einer speziellen brennbaren Flüssigkeit, 60 Kilo Stickstoff und 500 Liter Petroleum stehen ebenfalls auf dem „Einkaufszettel“.

Wenn also am Ende der Show das Publikum den Applaus spendet, anerkennt es neben der Leistung von Feuerkünstler Saraph auch die Leistung der Helfer in der Dunkelheit, die diese einzigartige Feuer- und Lichtshow auf dem Wasserfall erst möglich machen.