Raumschaft Triberg Frühling ist die Zeit der Tierkinder. Und die brauchen besonderen Schutz. Der Tierschutzverein startet daher gemeinsam mit dem Hegering Triberg einen Aufruf: Tiere in Ruhe lassen und Hunde an die Leine. Selbst wer es gut meint, kann sich strafbar machen.
Kein Tierbaby in Wald und Flur sei „verlassen“. Das betonen Hegeringleiter Michael Pretzer und sein Stellvertreter Claudius Schäfer. „Wenn Sie ein Jungtier, ein Rehkitz, einen kleinen Fuchs oder Hasen finden, lassen Sie es liegen, berühren Sie es nicht. In der Regel legen gerade Rehe ihren Nachwuchs ab. Sie kommen aber regelmäßig zum Säugen wieder zurück, wenn sich niemand in der Nähe befindet“, so ihr Appell. „Wer Wildtiere – auch in guter Absicht – einfach mitnimmt, begeht Jagdwilderei und kann sich strafbar machen. Im Zweifel kann man die zuständigen Jagdpächter und Förster oder den Tierschutzverein informieren“, erklären die Jäger.
Dramatisch verlaufe für alle Wildtiere häufig eine andere Begegnung: Freilaufende Hunde stöbern sie auf und in aller Regel endet das Auffinden für die Jungtiere tödlich. Regelmäßig werden im Frühjahr verletzte oder tote Kitze gemeldet, die Mehrzahl davon weisen deutliche Hundebisse auf. „Gerade jetzt kann jeder, der sich in der Natur bewegt, einen wesentlichen Beitrag leisten, unsere Wildtiere zu schützen. Das betrifft auch bodenbrütende Vögel“, betont Pretzer im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Es reiche aus, sich an ausgewiesene Wanderwege zu halten, Hunde sollten dabei unbedingt an der Leine geführt werden.
Einen Appell richten die Jäger auch an die Landwirtschaft: Bevor die Felder erstmals abgemäht werden, sollten diese Kontakt mit der Kitzrettung der Jägervereinigung aufnehmen (https://www.jaeger-sbk.de/kitzrettung), alternativ mit dem zuständigen Jagdpächter:. Diese Gruppe sei mittlerweile in der Lage, mittels spezieller Drohnen die Wiesen abzusuchen und Kitze aufzuspüren, allerdings sehr früh am Morgen, wenn sich die Außentemperatur noch deutlich von der Körpertemperatur unterscheidet. Aufgefundene Kitze würden ohne direkten Körperkontakt aus der Wiese entfernt und anderweitig abgelegt.
Für Vögel – nicht nur Bodenbrüter oder Wasservögel – bedeuten auch freilaufende Katzen eine Gefahr, zumal sich deren Zahl in den vergangenen Jahrzehnten enorm erhöht habe, versichert der Tierschutzverein. Unkastrierte Katzen brächten bis zu drei Würfe im Jahr durch. Viele Millionen Vögel fielen heute in Deutschland freilaufenden Katzen zum Opfer. Spezielle Halsbänder mit Glöckchen würden aufgrund der Jagdmethode der Katzen zumeist nicht helfen. Vernünftiger sei es, Katzen von Mai bis Mitte Juli weitgehend im Haus zu halten – dann seien die meisten Vögel flügge.