Triberg „Ich bin Triberger mit Leib und Seele“ – mit diesen Worten bringt Sven Ketterer seine enge Verbundenheit zu seiner Heimatstadt auf den Punkt. Und erklärt gleichzeitig, warum er bei der anstehenden Bürgermeisterwahl im November seinen Hut in den Ring wirft.

Aktuell ist der 40-Jährige Stadtbaumeister bei der Triberger Stadtverwaltung. Nun strebt er den Chefsessel im Rathaus an. Ketterer ist verheiratet, Vater von vier Kindern und kandidiert parteilos für das Amt des Triberger Bürgermeisters – und das aus voller Überzeugung, wie er in einer Mitteilung vom Montagabend schildert.

Ketterer beschreibt sich selbst als „bodenständig, bürgernah und vor allem als jemand, der seine Heimat nicht nur kennt, sondern wertschätzt“ – so wolle er Bürgermeister von Triberg werden. In Triberg und Nußbach aufgewachsen, habe er hier seine Wurzeln geschlagen – im Alltag wie auch im Vereinsleben. Ob früher beim Turnverein (TV) Triberg Handball, beim Imkerverein, in der Stadt- und Kurkapelle Triberg oder als Vorsitzender und Zunftmeister der Narrenzunft Triberg – Ketterer lebt Gemeinschaft und ist in der Wasserfallstadt verwurzelt.

Stadtbaumeister seit Januar 2024

Zwölf Jahre lang, berichtet er im Gespräch mit unserer Redaktion, hatte er seine Heimat aus beruflichen Gründen verlassen. „Nach meiner Zeit bei der Bundeswehr war für mich klar: Ich kehre zurück. Zurück zu meinen Wurzeln, zurück in meine Heimat.“ Seit 2017 arbeitet Ketterer bei der Triberger Stadtverwaltung, zunächst als Bautechniker, seit Januar 2024 dann als Stadtbaumeister. Als solcher weiß er bestens über die Situation der Stadt Bescheid – und darüber, was in den kommenden Jahren wichtig wird. Als ein großes Projekt stehe zum Beispiel der Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses an, berichtet er. Und auch der Erhalt des Waldsportbads sei ihm wichtig. „Unser Bad ist für uns Triberger nicht nur ein Ort der Erholung, sondern ein Stück Heimat, das uns alle verbindet.“

Ketterer beschreibt die Kandidatur in seiner Heimatstadt als Herzenssache: „Die kommenden Jahre werden für unsere Stadt nicht einfach. Aber gerade deshalb möchte ich Verantwortung übernehmen – mit ganzer Kraft, mit Leidenschaft und mit Liebe zu Triberg.“

Der Wunsch, für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren, habe sich vor allem im vergangenen Jahr verfestigt, erzählt er. Den Ausschlag gab ein Traineeprogramm in Sachen öffentliche Verwaltung an der Universität Kehl, in dessen Rahmen Ketterer sich weiterbildete.

Bei seinem Streben, Bürgermeister zu werden, seien ihm die Menschen das Wichtigste, teilt Ketterer mit: „Unsere Kinder verdienen moderne, verlässliche Schulen und Kindergärten. Unsere Ehrenamtlichen brauchen nach wie vor die besten Rahmenbedingungen und Unterstützung der Stadt, sei es Feuerwehrgerätschaften, Sporthallen oder Sportplätze. Unsere Mitbürger sowie die Unternehmen benötigen Rückhalt und natürlich auch eine funktionierende Infrastruktur, angefangen beim schnellen Internet, ergänzt durch mehr Barrierefreiheit, eine konsequente Digitalisierung der Gemeinde sowie transparente Bürgerinformationssysteme.“

Doch Ketterer weiß, dass große Pläne eine solide Basis brauchen. Wie die meisten Kommunen müsse auch Triberg mit knappen finanziellen Mitteln haushalten, sagt er im Gespräch. „Nur mit einem klaren finanziellen Fundament können wir das alles schaffen. Mir geht es um Transparenz, um Bürgernähe und darum, das Wir-Gefühl in unserer Stadt und den Ortsteilen zu stärken.“

Für ihn bedeute Führung nicht, über andere hinweg zu entscheiden, sondern ihnen zuzuhören: „Ich möchte die Menschen mitnehmen, ihre Sorgen ernst nehmen und gemeinsam Lösungen finden“, schreibt der Bürgermeisterkandidat in einer Mitteilung.

Auch aus diesem Grund möchte er in den kommenden Wochen und Monaten das Gespräch mit den Wählern suchen: Vorgesehen sind unter anderem ein erstes Kennenlernen im Waldsportbad, ein Stand auf dem Marktplatz, eine „Wähl-Bar“, Bürgerstammtische im Landgasthof „Zur Lilie“ in Triberg, im Gremmelsbacher Gasthaus „Staude“ und im Sporthäusle des Sportvereins (SV) Nußbach sowie Rundgänge in den einzelnen Stadtteilen. Dabei erhoffe er sich einen regen Austausch mit den Tribergern, Nußbachern und Gremmelsbachern, sagt Ketterer – und viele Anregungen für sein Wahlprogramm, das in den kommenden Wochen entstehen soll.

Die ganze Stadt im Blick

Sein Blick richte sich dabei nicht nur auf Triberg, sondern auf die gesamte Stadtgemeinschaft. „Mir liegt am Herzen, dass Triberg, Nußbach und Gremmelsbach zusammenwachsen zu einer Gemeinschaft, die von gegenseitiger Wertschätzung geprägt ist“, betont Ketterer.

Natürlich sei in Triberg schon an der einen oder anderen Stelle durchgesickert, dass er als Bürgermeister kandidieren möchte, sagt Ketterer im Gespräch. „So etwas kann man nicht lange geheim halten.“ Bislang habe er vorwiegend positive Reaktionen auf seine Pläne erhalten, freut er sich – auch im Austausch mit einigen Vereinen.

Für Ketterer stehen bis zur Wahl am Sonntag, 9. November, ereignisreiche Wochen und Monate bevor. Er ist der bislang erste Kandidat, der seinen Hut in den Ring wirft, um die Nachfolge von Amtsinhaber Gallus Strobel anzutreten, der nicht mehr kandidiert. Auch er selbst wisse noch nichts Spruchreifes von anderen Interessenten für das Amt, sagt Ketterer. Die offizielle Bewerbungsfrist beginnt am Samstag, 30. August.

Ein erstes Kennenlernen für alle Bürger findet am kommenden Dienstag, 2. September, statt. Ab 17 Uhr stellt sich Sven Ketterer im Waldsportbad in Triberg vor.