Hans-Jürgen Kommert

Ein neues Kultur-Format startet in Triberg: der ­ Kultur-Kuckuck, bei dem lokale Künstler die Chance haben, sich per Videoplattform Youtube zu ­präsentieren. Die erste Auflage ist am Samstag, 12. September, ab 20.30 Uhr nur online zu erleben – mit den „Wombats unplugged“.

Corona-Krise lässt Veranstalter und Künstler besonders leiden

„Es gibt viele Branchen, die durch Corona besonders leiden. Das sind beispielsweise wir, die wir in der Hauptsache vom Tourismus abhängen“, erklärte Thomas Weisser, Inhaber des Uhrenhauses Haus der 1000 Uhren. Doch es gebe auch Branchen, die noch wesentlich härter betroffen seien.

Weihnachtszauber zu 100 Prozent betroffen

„Alle, die in irgendeiner Form von Veranstaltungen abhängig sind, seien es Musiker oder Schauspieler, aber auch die Veranstaltungstechniker – die leiden extrem, der Weihnachtszauber zu 100 Prozent“, betonte er mit Blick auf seinen Weihnachtszauber-Partner Rainer Huber. So habe sich das Weihnachtszauber-Team gemeinsam mit Moritz Huber und Weissers Tochter Sarah dafür entschieden, ein neues Format aufzulegen – den Kultur-Kuckuck für lokale Künstler.

Erste Auflage für Kultur-Kuckuck am 12. September

„Wir haben das Material, die Technik und auch die Kontakte“, sagte Weisser im Vorfeld der ersten Auflage am Samstag 12. September. Outdoor-Konzerte würden in den nächsten Wochen immer mehr erschwert, daher hätten sich die Veranstalter für eine besondere Location entschieden, die hervorragend zum Kuckuck passe – die alte ehemalige Keller-Werkstatt neben dem heutigen Haus der 1000 Uhren, in dem die Familie Weisser den Ursprung ihrer unternehmerischen Tätigkeit sieht.

Nächtelange Vorbereitungen

Besonders intensiv, so Thomas Weisser, seien seine Tochter Sarah und Moritz Huber zugange gewesen. „Die haben sich nächtelang beschäftigt, um mit www.kultur-kuckuck.de eine Homepage zu schaffen, über die man direkt zum Live-Streaming kommt.“

Premiere mit den Wombats Unplugged

Als erste Band habe man die Wombats Unplugged gefunden, die in der Region gut bekannt und vernetzt seien. Die Vision und das Marketing, das über soziale Medien wie Facebook, Instagram und weitere erfolge, kommen laut Weisser ausschließlich von Tochter Sarah und Moritz Huber. „Wir sind sehr gespannt, was am Ende dabei herauskommt. Natürlich ist das alles kostenlos, es ist aber möglich, der Band über einen Button per PayPal eine Spende zukommen zu lassen.“

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Alte Werkstatt wird zum Fernseh-Studio

Nun stehen Weisser und Huber noch vor der Aufgabe, aus der alten Werkstatt ein Fernseh-Studio zu machen und für starke Datenleitungen zu sorgen. Bei gutem Erfolg sei es möglich, auch weitere Bands zu suchen und solche Streams in regelmäßigen Abständen zu machen.

„Man muss auch anderen helfen“

„Kultur-Kuckuck ist ein griffiger Name, dahinter steckt eine tolle Idee. In diesen schwierigen Zeiten darf man nicht nur auf sich selber schauen, man muss auch anderen helfen“, erläuterte Weisser. Unter den Hashtags #supportlocal­artists, #Heimatliebe und ähnlichen finde man auf Youtube Hinweise auf den Livestream. Das Konzert selbst könne man immer wieder erleben, da es gespeichert werde. „In besseren Zeiten kann man das auch als Live-Act machen“, erklärten die Macher, bei denen Sarah Weisser fehlte – sie hat ihren Arbeitsplatz in Frankfurt.

Zehn Kameras werden installiert

„Es macht Spaß, kreativ zu gestalten“, sagte denn auch Moritz Huber strahlend, der vor allem auch für die technische Umsetzung zuständig ist. Zehn Kameras gelte es zu installieren. Zwar fehle der Band die direkte Interaktion mit dem Publikum, doch über den Youtube-Chat könne man der Band direktes Feedback geben. Ein Bildschirm werde dafür sorgen, dass sie das direkt erleben könnten. „Wir haben natürlich einen sehr hohen Qualitätsanspruch, was einen hohen Aufwand benötigt, aber die Location ist perfekt“, wusste er.

Weisser wies darauf hin, dass dieses Format stark durch die Handschrift der nächsten Generation geprägt sei – „die Kulisse begeistert dabei“, freute auch er sich. Und sein Partner Rainer Huber hatte schon einen Blick auf die perfekte Illuminierung, die speziell auf den Raum adaptiert sei.