In der wechselvollen Geschichte von Maria Tann wird ein weiteres Kapital aufgeschlagen. Das Areal bekommt einen neuen Eigentümer. Käufer von Maria Tann ist nach Informationen des SÜDKURIER die Hüllemann Real Estate GmbH mit Sitz in Heidelberg. Für die neue Eigentümerin bestätigt deren Prokurist Andreas Kaiser auf Nachfrage den Erwerb. Gleichzeitig betont er, dass die bisherige Nutzung unverändert weitergeführt werden soll.
Die Hüllemann Real Estate GmbH ist laut Handelsregister auf „die Verwaltung eigenen Vermögens, insbesondere Immobilienvermögens“ spezialisiert. Eingetragen ist sie seit dem Jahr 2016 mit einem Stammkapital von 25.000 Euro. Geschäftsführer der Hüllemann Real Estate sind Mirko Hüllemann und Tamara Liliana Huber. Firmensitz ist ein großes Büroanwesen am südlichen Heidelberger Nackarufer. Unter der gleichen Anschrift ist die heidelpay Group ansässig. Sie bietet Lösungen um den elektronischen Zahlungsverkehr für Onlineshops, den Einzelhandel und Online-Marktplätze weltweit an und wird von Experten zu den führenden Anbietern für elektronischen Zahlungsverkehr gezählt. Mirko Hüllemann ist Gründer und auch Geschäftsführer auch dieser offensichtlich zahlungskräftigen Gesellschaft. Ebenfalls unter der Anschrift Vangerow Straße 18 in Heidelberg ist die Talihu GmbH gelistet. Laut Handelsregister ein Unternehmen, das „Digitale Dienstleistungen für den stationären Handel“ anbietet. Auch ihr Geschäftsführer war nach dem Neueintrag im Jahr 2016 für wenige Tage Mirko Hüllemann. Immobilienverwaltung oder ähnliche Geschäftszweige sind allerdings bisher im Unternehmensportfolio von Mirko Hüllemann Fehlanzeige.

Das Areal Maria Tann soll „als langfristiges Investment“ dienen, sagt Prokurist Andreas Kaiser im Gespräch mit dem SÜDKURIER über den Kauf. Notwendige Instandhaltungen und kleine Sanierungen oder auch Verschönerungen werde man natürlich vornehmen. Mehr sei aber vorerst nicht geplant. Auf Maria Tann sei man aufgrund „der Lage in der Natur und des besonderen, älteren Gebäudeensembles aufmerksam geworden nachdem die Haus Selekt es zum Verkauf angeboten habe. Neben dem Gebäude habe man in der Folge „auch Axel Kubsch kennen und schätzen gelernt“. Vor Ort soll deshalb auch weiterhin Axel Kubsch verantwortlich bleiben. Er hat einen langjährigen Verwaltervertrag mit der neuen Eigentümerin abgeschlossen. Ein- bis zweimal pro Woche werde er zudem, wenn der Eigentumswechsel grundbuchtechnisch vollzogen ist, selbst nach Maria Tann kommen, kündigt Andreas Kaiser an. Haus Selekt hatte die Anlage 2014 erstanden.
Das historische Areal von Maria Tann erlebte über all die Jahre eine wechselhafte Geschichte.
1851 entstand die Tuchweberei und Spinnerei „Dold & Schmidt“ auf dem Gebiet der ehemaligen „Burg Kürnegg“. Sie zählte zu den ersten Betrieben der beginnenden Industrialisierung im Kirnachtal.
1903 kaufte Alois Jörger aus Heidelberg die Tuchmacherfabrik und ließ sie fast komplett abreißen, um auf dem Fundament ein Kurhotel bauen zu lassen. Insgesamt waren die baulichen Veränderungen in den 16 Jahren des Hotelbetriebs gewaltig. Die ersten Gebäude von „Maria Tann„ entstanden.
1919 kamen nach dem ersten Weltkrieg deutsche Mitglieder des katholischen Ordens Brüder der christlichen Schulen, die Schulbrüder, nach Unterkirnach. Sie übernahmen das Areal und nannten es erstmals Kloster Maria Tann. An den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts diente Maria Tann dann mit Unterbrechung im zweiten Weltkrieg als Lehranstalt. Zuletzt war es Teil der Schwarzwaldschule Triberg, die dort ein Progymnasium mit Internat betrieb.
1975 erfolgte die Schulschließung. Im Jahr darauf zog eine Außenstelle der Landespolizeischule Freiburg in Maria Tann ein.
1979 wurde in Maria Tann die Fachhochschule für Polizei gegründet. Doch ein Ende der Nutzung durch das Land war abzusehen, denn die Gebäude der neuen Polizeifachhochschule in Schwenningen konnten mit dem Ende des Pachtvertrags 1986 bezogen werden. Im gleichen Jahr wurde Maria Tann unter Denkmalschutz gestellt.
1987 eröffnete eine private Wirtschaftsakademie in Maria Tann ihre Pforten.
1989 wurde Maria Tann zum Aussiedlerheim.
1998 erwarb die gemeinnützige „Nestwerk-Stiftung Stuttgart das Areal und ließ das Anwesen trotz hochtrabender Pläne Jahr für Jahr verfallen.
2013 bis 2017 konnte das Landratsamt auf dem Areal dank eines Vertrages mit dem Insolvenzverwalter Flüchtlinge unterbringen. Bereits 2014 wurde die Hechinger Firma „Haus-Selekt“ neue Eigentümerin des Areals. im Sommer 2020 veräußert sie es an die Hüllemann Real Estate GmbH.
Einst residierte hier im großen Stil die Polizei
Das historische Areal von Maria Tann erlebte über all die Jahre eine wechselhafte Geschichte.
1851 entstand die Tuchweberei und Spinnerei „Dold & Schmidt“ auf dem Gebiet der ehemaligen „Burg Kürnegg“. Sie zählte zu den ersten Betrieben der beginnenden Industrialisierung im Kirnachtal.
1903 kaufte Alois Jörger aus Heidelberg die Tuchmacherfabrik und ließ sie fast komplett abreißen, um auf dem Fundament ein Kurhotel bauen zu lassen. Insgesamt waren die baulichen Veränderungen in den 16 Jahren des Hotelbetriebs gewaltig. Die ersten Gebäude von „Maria Tann“ entstanden.
1919 kamen nach dem ersten Weltkrieg deutsche Mitglieder des katholischen Ordens Brüder der christlichen Schulen, die Schulbrüder, nach Unterkirnach. Sie übernahmen das Areal und nannten es erstmals Kloster Maria Tann. An den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts diente Maria Tann dann mit Unterbrechung im zweiten Weltkrieg als Lehranstalt. Zuletzt war es Teil der Schwarzwaldschule Triberg, die dort ein Progymnasium mit Internat betrieb.
1975 erfolgte die Schulschließung. Im Jahr darauf zog eine Außenstelle der Landespolizeischule Freiburg in Maria Tann ein.
1979 wurde in Maria Tann die Fachhochschule für Polizei gegründet. Doch ein Ende der Nutzung durch das Land war abzusehen, denn die Gebäude der neuen Polizeifachhochschule in Schwenningen konnten mit dem Ende des Pachtvertrags 1986 bezogen werden. Im gleichen Jahr wurde Maria Tann unter Denkmalschutz gestellt.
1987 eröffnete eine private Wirtschaftsakademie in Maria Tann ihre Pforten.
1989 wurde Maria Tann zum Aussiedlerheim.
1998 erwarb die gemeinnützige „Nestwerk-Stiftung Stuttgart das Areal und ließ das Anwesen trotz hochtrabender Pläne Jahr für Jahr verfallen.
2013 bis 2017 konnte das Landratsamt auf dem Areal dank eines Vertrages mit dem Insolvenzverwalter Flüchtlinge unterbringen. Bereits 2014 wurde die Hechinger Firma „Haus-Selekt“ neue Eigentümerin des Areals. im Sommer 2020 veräußert sie es an die Hüllemann Real Estate GmbH.