In einem ehrgeizigen Bauprojekt wollte die Unterkirnacher Bau.Werk WZW GmbH im Baugebiet am Sommerberg II drei Mehrfamilienhäuser entstehen lassen. Das Besondere an diesem Projekt sollte anfangs der Bau der Häuser aus Holz und damit in nachhaltiger Bauweise sein.
2021 ging das Unternehmen mit seinem Vorhaben an die Öffentlichkeit. Doch daraus wurde nicht: Mit Beschluss des Amtsgerichts Villingen-Schwenningen vom 23. April 2025 wurde stattdessen das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Gesellschaft eröffnet. Geschäftsführer sind Roman Loos und Jürgen Klaus Weißer. Zum Insolvenzverwalter hat das Amtsgericht den Schwenninger Rechtsanwalt Klaus Maier bestellt.
Wohnraum ist gefragt
Gebaut werden sollten die Häuser mit jeweils sieben oder acht Wohnungen, mit Ausnahme der Tiefgarage, zunächst aus heimischem Holz. Später war dann doch Massivbauweise vorgesehen. Pluspunkt sollte zudem die völlige Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen, von Öl und Gas sein. Heizung und Warmwassererzeugung sollten mittels Geothermie erfolgen. Der für die Wärmepumpe benötigte Strom sollte über eine Photovoltaikanlage auf dem Dach gewonnen werden.
Zunächst lief es gut
Die Vermarktung der Häuser habe sich zunächst gut angelassen, berichtet Geschäftsführer Jürgen Weißer. Doch bedingt durch äußere Faktoren wie die Pandemie, den Krieg in der Ukraine, steigende Energie- und Baukosten sowie die damit verbundene Zurückhaltung der Kaufinteressenten habe man die für den Baustart notwendige Anzahl an Wohnungen nicht verkaufen können.
Mit der Gemeinde Unterkirnach sei man zwar über den Kauf der Grundstücke einig gewesen, ein Kaufvertrag sei aber aus gleichen Gründen nicht unterschrieben worden. Mittlerweile habe sich die Gemeinde für einen anderen Bauträger entschieden, der auf dem Gelände oberhalb Unterkirnachs Mehrfamilienhäuser realisieren möchte.
Wer muss mit Zahlungsausfall rechnen?
Insolvenzverwalter Klaus Maier bestätigt: „Das Scheitern des Vorhabens war primär eine Verkettung unglücklicher Umstände. Das Timing war bedingt durch Corona oder auch zum Beispiel den Ukrainekrieg schwierig.“
Weil das Bauvorhaben gar nicht begonnen werden konnte, ist die Größe des Verfahrens überschaubar. Nur wenige Gläubiger sind betroffen. „Wir haben eine überschaubare Gläubigerstruktur in Zahl und Höhe“, sagt der Insolvenzverwalter.