In Villingen-Schwenningen werden bis zum Jahr 2040 vermutlich rund 4000 neue Wohnungen benötigt. Dies geht aus einer Bedarfsanalyse hervor, die von der Stadt in Auftrag gegeben wurde. Die Analyse ist der erste Baustein für ein Wohnungsbau-Entwicklungskonzept. Das Konzept soll die Planungsgrundlage liefern, um in der Stadt weiteren Wohnungsbau zu ermöglichen.

Die Wohnungssituation in Villingen-Schwenningen hat sich in den vergangenen Jahren deutlich zugespitzt. Die Bevölkerung ist in den vergangenen Jahren von 83.000 auf mittlerweile über 89.000 Einwohner angestiegen.

Aktuell stagniert der Wohnungsbau in VS: Für die Bebauung dieser Flächen mit 685 Wohnungen im Oberen Brühl hat die Stadt keinen Investor ...
Aktuell stagniert der Wohnungsbau in VS: Für die Bebauung dieser Flächen mit 685 Wohnungen im Oberen Brühl hat die Stadt keinen Investor gefunden. | Bild: Hans-Jürgen Götz

Trotz erheblicher Wohnbauinvestitionen, beispielsweise auf den ehemaligen Krankenhaus-Grundstücken in Villingen und Schwenningen oder den Kasernen-Arealen in Villingen, bleibt der Wohnungsmarkt im Oberzentrum angespannt. Zumal mehrere Wohnbauprojekte, etwa im Oberen Brühl oder in der Sturmbühlstraße in Schwenningen, infolge der Krise im Wohnungsbau ins Stocken geraten sind. Vor allem fehlt es in der Stadt an bezahlbarem Wohnraum für kleinere und mittlere Einkommensschichten.

Neue Flächen müssen her

Ausgehend von dieser Lage hat die SPD-Gemeinderatsfraktion im Oktober 2024 ein Wohnbaukonzept beantragt. Dieses soll nun in den nächsten eineinhalb Jahren im Auftrag der Stadt ausgearbeitet werden. Primäres Ziel des Konzepts: Die Stadt will neue Flächen identifizieren, auf denen in den nächsten 15 Jahren neuer Wohnraum geschaffen werden kann.

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In einer ersten Informationsvorlage werden die Mitglieder des Gemeinderates am Mittwoch, 7. Mai, über die bisherigen Analyse-Ergebnisse und das weitere Vorgehen der Stadtverwaltung informiert. Für das geplanten Wohnungsbau-Entwicklungskonzept wurde auch ein „Begleitgremium“ geschaffen, das aus Mitglieder der Stadtverwaltung, des Gemeinderates, bei Bedarf aus Experten der Wohnungswirtschaft besteht.

Trend zu kleineren Wohnungen

Aufgrund von verschiedenen Daten geht die Stadtverwaltung davon aus, dass bis 2040 etwa 4000 zusätzliche Wohnungen benötigt werden. Die Verantwortlichen rechnen mit einem weiteren deutlichen Bevölkerungswachstum im Oberzentrum sowie der Fortsetzung des Trends, dass der Bedarf an kleineren Wohnungen, von Single-Haushalten bis zu Drei-Personen-Haushalten, noch steigen wird. Zu diesem Trend trägt auch die weiter voranschreitende Alterung der Bevölkerung bei.

42 Prozent der Wohnungen in Villingen sind Single-Haushalte. Große Wohungen sind kaum gefragt. Die Stadt erwartet, dass sich dieser ...
42 Prozent der Wohnungen in Villingen sind Single-Haushalte. Große Wohungen sind kaum gefragt. Die Stadt erwartet, dass sich dieser Trend noch verstärken wird. | Bild: Müller, Cornelia

1750 Wohnungen bereits in Planung

Dem geschätzten Bedarf von 4000 neuer Wohneinheiten bis 2040 stehen nach Aussage der Stadtverwaltungen 1750 Wohnungen gegenüber, deren Flächen bereits in der städtischen Bauleitplanung oder in Bebauungsplänen aufgenommen sind oder bereits teilweise bebaut werden. Dies verteilen sich in etwa wie folgt: Kernstadt Villingen 650 Wohnungen, Zentralbereich etwa 500, Schwenningen 250 sowie weitere 300 in den kleinen Ortschaften.

Unterm Strich bleibt es damit Aufgabe der Stadt, bis 2040 die planerischen Voraussetzungen zu schaffen, damit zu diesen 1750 Wohnungen noch Flächen für 2250 weitere Wohnungen bereitgestellt werden können. Auch bestehende Baulücken werden daher verstärkt in den Fokus genommen.

Auf der Suche nach neuen Grundstücken

In den kommenden Monaten wollen sich die Verantwortlichen der Stadt und die Mitglieder des Begleitgremiums darauf konzentrieren, mögliche Flächen für den Wohnungsbaubedarf zu identifizieren und deren Eignung zu überprüfen. Anschließend sollen die Flächen für eine Bebauung zeitlich priorisiert werden. Die Ergebnisse sollen bis Herbst im Gemeinderat präsentiert werden.

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In der letzten Konzeptphase soll dann im Jahr 2026 eine ganzheitliche Umsetzungsstrategie entwickelt werden, über deren Realisierung dann der Gemeinderat entscheiden wird.