Benötigt die Villinger Innenstadt mehr Wartebereiche für Taxis? Das fordert Martin Bösinger, Chef des gleichnamigen Taxiunternehmens. Seine Fahrer sind in der Innenstadt und in der Fußgängerzone unterwegs. Immer wieder kommt es dabei zu Schwierigkeiten, berichtet er.

Das könnte Sie auch interessieren

Aktuelles Beispiel: Eines seiner Taxis sei Mitte Oktober in der Paradiesgasse unterwegs gewesen. Dort holte ein Fahrer Patientin aus einer Zahnarztpraxis ab. In der Zwischenzeit wurde ein Knöllchen ausgestellt.

Martin Bösinger fordert Verbesserungen für Taxifahrer.
Martin Bösinger fordert Verbesserungen für Taxifahrer. | Bild: Hauser, Gerhard

Bösinger legte Widerspruch ein. Vergeblich. Obwohl ihm vom Mediziner schriftlich bestätigt wurde, dass die Frau „hilfsbedürftig“ war, erhielt er vom Bürgeramt die Empfehlung, das Verwarnungsgeld zu bezahlen, weil es sich um eine vergleichsweise geringe Ordnungswidrigkeit handele. Doch es sei eine Patientenfahrt, argumentiert er, die das Bürgeramt in den Fußgängerzonen doch kulant behandeln möchte.

Keine Kulanz bei Verkehrsbehinderung

Das sei zwar richtig, sagt Oxana Brunner, Sprecherin der Stadtverwaltung. Doch das Entgegenkomme erstrecke sich vor allem auf die Fußgängerzone, wo Wegstrecken von mehreren hundert Meter zu berücksichtigen seien, nicht aber auf die Paradiesgasse. Hier gebe es zwei Anfahrtsmöglichkeiten durch die Gerberstraße und Goldgrubengasse. Erschwerend sei in diesem konkreten Fall hinzugekommen, dass das Taxi im absoluten Halteverbot abgestellt war und dort sogar Fußgänger behinderte.

Allerdings gab es laut Bösinger in der Gerberstraße überhaupt keine Parkplätze mehr. Die seien meist belegt. Das Problem habe sogar zugenommen, seit in der Paradiesgasse die Postfächer in einem früheren Ladengeschäft untergebracht wurden. Seitdem seien in dem gesamten Bereich kaum noch freie Stellplätze zu finden, da die Postkunden oft mit dem Wagen vorfahren.

Warteräume können helfen

Für Bösinger gibt es nur eine Möglichkeit, dem Dilemma Herr zu werden. Es müssten in der Innenstadt, wenn notwendig auch außerhalb der Fußgängerzone, wieder mehr Warteräume für Taxis ausgewiesen werden. Die gab es zum Beispiel vor dem Riettor schon einmal, sie wurden allerdings zugunsten von Behindertenparkplätzen aufgegeben. Nun sollte die Chance wieder ergriffen werden, wenn neue Lieferzonen für Kurierfahrer ausgewiesen werden.

Änderungen ab 1. Januar

Bürgeramtsleiter Ralf Glück hatte diese Maßnahme vergangene Woche angekündigt, da ab 1. Januar der Fahrzeugverkehr in der Fußgängerzone minimiert werden soll. Diese Bereiche könnten mit den Taxifahrern geteilt werden, schlägt Bösinger vor. Zwar dürften auch im neuen Jahr die Patienten in der Fußgängerzone befördert werden, wenn sie zu einem Arzt gebracht werden. Doch es gebe auch andere Fälle: Wenn beispielsweise ein Senior in der Innenstadt unterwegs sei und wieder in ein Altenheim gebracht werden solle, werde solch eine citynahe Anlaufstelle benötigt.