Toilettenpapier ist seit Ausbruch der Corona-Pandemie ein begehrtes Gut – nicht zuletzt wegen der Hamsterkäufer, die sich in den heimischen vier Kellern offenbar ganze Burgen aus WC-Rollen bauen. In den meisten Supermärkten wird der Kauf mehrerer Packungen mittlerweile auf haushaltsübliche Mengen beschränkt. Was aber, wenn man für ältere Angehörige oder Nachbarn etwas mitbringen muss?

Debatte an der Kasse

Dann endet der Einkauf womöglich mit einer längeren Debatte, so wie für Monika Monroy-Doser, die für ihre 97-jährige Mutter die Einkäufe erledigt. Am Freitag wollte sie dabei auch Toilettenpapier kaufen – für ihre eigene Familie und für ihre Mutter. In der Lidl-Filiale beim Friedrichspark sei ihr der Kauf zweier Packungen zunächst verweigert worden, schildert sie.

Filialleiter kommt dazu

„Pro Einkauf eine Packung“, sagt sie. „Ich könnte ja, so wurde mir gesagt, nachmittags noch einmal kommen. Und das, obwohl ich den Schwerbehindertenausweis meiner Mutter dabei hatte.“ Schließlich habe sie den Filialleiter rufen lassen.

Helferschein ausstellen

Dieser habe ihr zunächst geraten, sich einen Helferschein ausstellen zu lassen. „Für meine eigene Mutter“, ärgert sich Monika Monroy-Doser. Letztlich habe sie die zweite Packung „ausnahmsweise“ kaufen dürfen. „Ich verstehe ja, dass die Hamsterkäufe ein Problem sind, aber muss man es pflegenden Angehörigen unnötig schwer machen?“

Mitbringer-Liste

Um Hamsterkäufe zu vermeiden, bitten wir unsere Kunden in der aktuellen Situation in haushaltsüblichen Mengen einzukaufen, heißt es dazu aus der Lidl-Pressestelle. „Selbstverständlich ermöglichen wir Besorgungseinkäufe für Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind.“ Die Lidl-Sprecherin verweist auf eine „Mitbringer“-Liste, die das Unternehmen auf seiner Webseite anbietet, und auf der sich Einkäufer und Empfänger eintragen und an der Kasse vorlegen können.