Einst standen die vier Buchstaben für weltweiten Erfolg und ebensolchen Ruhm: Saba – Schwarzwälder-Apparate-Bau-Anstalt.
- Klangvolle Namen: Deren Produkte waren in Zeiten des Wiederaufbaus und des aufkeimenden Wirtschaftswunders heiß begehrt. Sie hießen Schauinsland, Bodensee, Württemberg – allesamt Tischgeräte – oder auch Kombi-Truhen mit Plattenwechsler. Nicht zu vergessen die Radiogeräte, die zu den Besten der Welt gehörten: Sabine, Lindau, Meersburg, Schwarzwald oder der Freiburg Automatic mit Tonband-Spulengerät und Plattenspieler.
- Gesalzene Preise: In jener glorreichen Zeit in den 1950ern waren aber auch die Verkaufspreise gesalzen: Während das schnucklige Klein-Röhren-Gerät Sabine in Braun oder Elfenbein noch für 209 Mark (mit Aufpreis von zehn Mark in Gold) zu haben war, stand das Radiogerät Freiburg Automatic – „ein Triumph der Rundfunktechnik“ – für 699 Mark im bebilderten Prospekt. Und die „Königin von Saba“, eine Luxus-Spitzentruhe mit eingebautem Tonbandgerät, kostete 4895 Mark. Ein wahres Vermögen in jener Zeit. Kein Wunder, dass die Umsätze, die in aller Welt gemacht wurden, blühten und gediehen.
- Saba-Reporter: Unter dem Titel Saba-Reporter gab es eine Firmen-Broschüre für Geschäftspartner und Mitarbeiter. Darin kam auch der damalige Firmen-Chef Ernst Scherb zu Wort.
- Lagerbestände ausverkauft: Verkaufsdirektor war zu jener Zeit Hans Meyer-Oldenburg, ein promovierter Manager der frühen Jahre, der grad mal einen Steinwurf vom Hauptwerk über der Brigach drüben in der Sebastian-Kneipp-Straße wohnte. Er markierte in seinem Artikel zur Marktlage 1956/57, dass die Produktion von Fernsehgeräten im Jahr 1956 im Folgejahr mit 37 Prozent übertroffen wurde. Während viele Haushalte bereits ein Rundfunkgerät besaßen, brummte das Fernsehgeschäft. Und schon kurz nach der Funkausstellung im April 1957 in Frankfurt nahmen die Saba-Lagerbestände ohnegleichen ab, bis es hieß: „total ausverkauft“.
- Kühlschrankproduktion gestoppt: Die Tagespresse ging natürlich ebenfalls auf die „empfindliche Warenknappheit“ ein, wie Verkaufsdirektor Meyer-Oldenburg damals schrieb. Als in jener Zeit Lieferwünsche nicht erfüllt werden konnten, war auch der Arbeitsmarkt „im kleinen Schwarzwaldstädtchen“ ausgeschöpft. Die Produktion für die Unterhaltungselektrik konnte nur dadurch ausgebaut werden, dass die zuvor begonnene Produktion von Saba-Kühlschränken im eigens errichteten Kühlschrankwerk wieder aufgegeben wurde.
- Rekordumsatz: Die damalige Gesamtsituation brachte der Saba einen Rekordumsatz seit Bestehen des Werkes. Das nahmen die Inhaber-Familien Scherb und Brunner-Schwer zum Anlass, verdiente Mitarbeiter zu ehren, indem vier maßgebliche Angestellte zu Direktoren wurden (Rudolf Föhrenach, Hans Meyer-Oldenburg, Emil Schanz und Walter Schnabel) und zwei zu Prokuristen ernannt wurden (Georg Lauterbach und Gerhard Niemann). Alle standen seit vielen Jahren im Dienst der Saba-Werke und verkörperten auch ein Stück Werksgeschichte.
- Unrühmliches Ende: Die Saba zählte zuletzt zu einem chinesisch-französischen Gemeinschaftsunternehmen. In Villingen verblieb nur noch eine Entwicklungsabteilung. Saba wurde 1986 aufgelöst, das Nachfolgeunternehmen TTE Germany ging 2007 in Insolvenz.