Nach einem Programm, prall voll mit einem Höhepunkt nach dem anderen, hielt es nach mehr als vier Stunden die Gäste nicht mehr auf ihren Sitzen. Im Stehen jubelte das Publikum im ausverkauften Theater am Ring den Akteuren der Feier zum 20-jährigen Bestehen der legendären Fasnetsband "Die Gassenhauer" zu.

Es war ein grandioser Abend. "Hammergeil", resümierte Dominik Schaaf, zum Schluss selbst so überwältigt, dass ihm zwei Sekunden lang die Stimme brach. Er verkündete außerdem, dass der Erlös aus diesem Benefizabend geteilt werde. Die eine Hälfte werde für die Jugendarbeit der Katzenmusik verwendet, die andere Hälfte wird für das Kinderhospiz Sternenschnuppe gespendet.

Das Programm bestand aus viel, viel mehr als nur einem närrischen Konzert. Solch einen Abend erlebt man selten, das humorig-launige Moderatoren-Duo Klaus Richter und Michael Schonhardt präsentierte sich in Bestform und immer wieder neuem Outfit zur Ankündigung der jeweiligen Programmpunkte dieses außergewöhnlichen Unterhaltungsmenüs. Allein die Ankündigungen waren ein Programm für sich, gespickt mit unzähligen Anekdoten, pointierten Spitzfindigkeiten und pfiffigen Einfällen.

Bevor es losging, eroberten Freunde der Katzenmusik – eine Abordnung der Hexenzunft Offenburg – die Bühne. Rainer Wagner und Nicolas Mayer wurden auf die Bühne geschleift und erhielten auf die entblößte Körpermitte einen Hexenstempel. Da man in Villingen aber schon genug Probleme mit Ross und Reiter habe, wolle man keinen weiteren Ärger machen, so die Hexen.

Der musikalische Rückblick der drei Barden mit einer Vielzahl der schönsten und beliebtesten Stücke des 90 Lieder umfassenden Repertoires der Spaßvögel wurde immer einmal wieder unterbrochen, zum Beispiel den Alte Jungfere. Von DJ Ötzi bis Andrea Berg, Heino und sogar Mireille Mathieu zogen die närrischen Damen als Schlagerstars alle Register.

Bekannt sind in Villingen auch fünf gestandenen Männer der Baar, genannt "D'Ufezofer", die als Stimmungsmacher in nichts den Damen nachstanden. Severin war ohne den fußlahmen Ignaz da, schnüffelte kurz und meinte, er sei in der Neckarhalle, nahm die "Schoafseckl" der Stadt und das Pferde-Gelassenheitstraining aufs Korn. Gassenhauer-Entdecker Thomas Moser schlug in die gleiche Kerbe, regte sich wie immer auf und fragte sich, ob die Stadt so viel Glück überhaupt verdient habe. Mit "leider nur" 13 Liedern beglückten die Gassenhauer das restlos verzückte Publikum, bis es sich vor Lachen bog. Der Abend hätte ruhig länger dauern können – trotz Zugabe.
Viele Akteure
Moderatoren waren Klaus Richter und Michael Schonhardt. Aufgetreten sind die Hexenzunft Offenburg, die Alte Jungfere, mit Manfred Schäfer und "D'Ufezofer", Ignaz und Severin (ohne Ignaz), der Gassenhauer-Entdecker Thomas Moser, die Stadtharmonie Villingen. Für die Mikrofon-Ausgabe war Michael Spormann zuständig, Kulissenschieber waren Klaus und Raphael Quandt, in der Maske schminkten Brigitte Bausch und Heidi Uetzfeld.