VS-Villingen – Die Freunde der Fastnacht dürfen sich nächstes Jahr auf ein besonderes "Zuckerl" freuen. Die "Gassenhauer", eine der beliebtesten Gruppen der Villinger Kneipenfastnacht, stehen seit 20 Jahren auf der närrischen Bühne. Und das feiern sie am 19. Januar mit einem großen Unterhaltungsabend im Theater am Ring. Der Kartenvorverkauf startet bereits am 24. November.

"D' Gassenhauer", das sind Andreas Duffner (38), Dominik Schaaf (39) und Thomas Streit (46), die seit nunmehr 20 Jahren zu den Publikumslieblingen der Villinger Saal- und Kneipenfastnacht gehören. Entstanden ist die Gruppe 1998, als sie beim Villinger Feuerwehrball erstmals Bühnenluft schnupperte, damals noch zu Fünft und unter dem Namen "Die Feuersalamander". 1999 zogen sie erstmals an der Fastnacht mit ihren selbstgereimten Liedtexten durch die Fasnetsstüble. Thomas Moser, damals Regisseur der Katzenmusikerbälle, erkannte das Talent der Villinger Jungs und holte sie im Jahr 2000 auf die Bühne der Katzenmusik. Nach wie vor aber haben die "Gassenhauer" ein zweites närrisches Standbein. Sie gehen an Fastnacht immer noch "uff d'Gass" und ziehen mit ihren Liedlein durch die einschlägigen Lokale.

Beim Ball der Katzenmusik avancierten ihre Auftritte in schöner Regelmäßigkeit zum krönenden Ballfinale. Und bei der Kneipenfasnet am "Schmotzigen" und am Fasnetssamstag ist das Publikum stets aus dem Häuschen, wenn es die "Gassenhauer" erleben darf. Das liegt vor allem an der Qualität ihrer Texte: Diese sind, jeweils hinterlegt mit einer gängigen Melodie, stets perfekt auf den Punkt gereimt. Mit lässiger Nonchanlance paart das Trio Kreativität und frechen Mutterwitz in Villinger Mundart mit den Themen, die das Publikum liebt: Alles rund um die Fastnacht und ums Ortsgeschehen im doppelten Städtchen.

Die Texter Andreas Duffner und Dominik Schaaf haben ein Händchen dafür, die Balance aus frech und "hoamelig" zu wahren. Zur Gitarre von Gassenhauer-Musikus Andreas Duffner erklingen ihre witzigen Lieder stets in souveräner Leichtigkeit. Zu den bekanntesten Liedern zählt der "Fasnethasser", der stets gern gehört wird. Ihr größter Gassenhauer dürfte allerdings die Ode an die "Blutorange" sein, die von einem Glonki beim Umzug ins Publikum geschleudert wird und der die drei Barden "einen guten Flug" wünschen. Warum ausgerechnet dieses wenig tiefsinnige Lied so gut ankommt, ist ihnen noch immer ein Rätsel. Eine Auslese der rund 90 Lieder, die die "Gassenhauer" im Laufe von 20 Jahren auf Villinger Verhältnisse umfrisiert haben, gibt es auch auf Tonträger. Ihre erste CD haben sie 2007 herausgebracht, die zweite folgte 2014.

Inzwischen staunen die Spaßvögel selbst, dass sie schon so lange dabei sind. 20 Jahre Bühnenpräsenz, "das ist ja schon eine große Nummer", findet Dominik Schaaf. Und daher ein gewiss äußerst berechtigter Anlass, um einen größeren närrischen Auftrieb zu veranstalten. "Denn wer weiß, wie lange wir das noch machen", orakelt Schaaf. Allerdings sind die "Gassenhauer" gewitzt genug, das Unterhaltsame nicht alleine stemmen zu wollen, sondern unter Beihilfe weiterer Protagonisten närrischen Humors. Darunter auch ihr "Entdecker", der Villinger Lokal-Kabarettist Thomas Moser, nicht minder die Alten Jungfere, aber auch einige andere Meister in der Kunst des närrischen Spotts, "die man nicht jeden Tag in Villingen auf der Bühne sieht", so Thomas Streit. Dazu zählt die Musik- und Sangesgruppe "Die Hubertshofener" aus dem gleichnamigen Weiler bei Wolterdingen oder das Duo "Ignaz & Severin" aus Donaueschingen. Auch ein Überraschungsgast ist vorgesehen – man darf gespannt sein. Bei der Auswahl der Conferenciers haben die "Gassenhauer" ebenfalls ins Feinkost-Regal der Villinger Kneipenfastnacht gegriffen: Klaus Richter und Michael Schonhardt werden durchs Programm führen.

Den Vorverkauf ihrer Karten nehmen die Drei selbst in die Hand. Am Vormittag des 24. November verkaufen sie die Tickets in der Eingangshalle des Theaters am Ring. Wenn Karten übrig bleiben, werden sie im Lederwaren-Geschäft Hügel und am Ticket-Schalter im Franziskaner Museum verkauft. Wobei das Trio eisern Wert darauf legt, dass die Karten bis auf wenige Ausnahmen für die Angehörigen alle tatsächlich in diesen regulären Vorverkauf gehen. "Uns über alle möglichen Medien anzufragen, ob wir Karten hergeben, hat keinen Sinn", betont Dominik Schaaf. Und beim Vorverkauf kann jede Person maximal sechs Karten erwerben, damit möglichst viele eine faire Chance haben, dabeizusein.

Wie lange sie noch weitermachen, ist für die drei Fastnachter klar definiert. "Wir machen das so lange wie es uns Spaß macht", sagt Dominik Schaaf. Und Spaß hat es ihnen bisher immer gemacht, 20 Jahre lang, auch, weil sie privat sehr gut befreundet sind. Gleichwohl verspüren auch die "Gassenhauer" den alljährlichen Druck, stets drei, vier neue Lieder zu reimen, die nicht unter die Ansprüche der Vorjahre zurückfallen sollten. "Doch wenn der Vorhang aufgeht," sagt Thomas Streit, "dann sind die Mühen alle vergessen."