Jetzt wird es ernst auf dem einstigen Werksgelände der Saba in Villingen. Die alten Firmengebäude, in denen bis in die 80er-Jahre noch tausende Beschäftigte für den „Schwarzwälder Apparatebau“ (Saba) Rundfunk- und Fernsehgeräte produzierten, werden in den nächsten Wochen Stück um Stück verschwinden.

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Vor der alten Saba-Kantine stapeln sich die Bretter.
Vor der alten Saba-Kantine stapeln sich die Bretter. | Bild: Hans-Juergen Goetz

In den alten Produktions-, Verwaltungs- und Konstruktionsstätten sind von außen weitgehend unbemerkt schon seit geraumer Zeit die Mitarbeiter eines Abbruchunternehmens bei der Arbeit: Die Gebäude werden derzeit innen ausgeräumt und entkernt, vor den Eingängen stapeln sich Holzverkleidungen aller Art.

Abriss-Arbeiten auf dem SABA-Areal.
Abriss-Arbeiten auf dem SABA-Areal. | Bild: Hans-Juergen Goetz

„Fünf Gebäude werden zurückgebaut“, berichtet Kai Engesser, der Projektleiter des Baukonzerns Ten Brinke, der gemeinsam mit der Immobiliengruppe Richter aus Mainz das einstige Saba-Werkgelände verwerten wird. Hier sollen in den nächsten Jahren rund 300 Wohnungen und zahlreiche neue Büros für Dienstleister und emissionsfreies Gewerbe entstehen. Zuvor werden die alten Saba-Gebäude bis Jahresende abgerissen, einschließlich des Gebäudes, auf dem bis vor einigen Monaten noch der markante Saba-Schriftzug auf dem Dach prangte. Auch die Saba-Kantine, die vor Ausbruch der Corona-Pandemie noch ein kurzes Comeback als Kulturstätte feierte, wird in nächster Zeit platt gemacht werden.

Immerhin haben die neuen Eigentümer auf sympathische Weise dafür gesorgt, dass alle Interessierten und ehemaligen „Sabanesen“ von ihrer einstigen Wirkungsstätte Abschied nehmen konnten. Die beiden Künstler Jonas Fehlinger und Steffen Schulz durften die alten Fabrikgebäude als großzügige Expositionsfläche für ihre Graffiti-Kreationen nutzen. Sie schwelgten auf den alten Fabrikmauern opulent in Formen und Farben und verwirklichten auch mehrere künstlerische Erinnerung an die alte Saba. Das lockte zahlreiche Besucher an, für die originelle Freiluft-Kunst ein Lichtblick in grauen Corona-Tagen war.

Graffiti-Kunst auf dem ehemaligen Saba Areal. Rund 20 Künstler waren es am Ende; die zusammen mit Jonas Fehlinger und Steffen Schulz an ...
Graffiti-Kunst auf dem ehemaligen Saba Areal. Rund 20 Künstler waren es am Ende; die zusammen mit Jonas Fehlinger und Steffen Schulz an den vielen Graffitis gearbeitet hatten.

Mit den alten Gebäuden wird auch diese Kunst auf Zeit verschwinden. Auf dem Abrissgelände planen die neuen Eigentümer den Bau eines neuen gewerblichen Bürogebäudes. Baubeginn ist im nächsten Jahr vorgesehen.