Wahrscheinlich sind sie nur den Anwohnern und sonstigen Ortskundigen bekannt: die drei hübsch in der Natur liegenden Teiche am nördlichen Stadtrand von Villingen, zwischen dem Mönchsee und der St. Georgener Straße gelegen. Doch wie werden sie genutzt? Als Fischweiher, oder zum Naturschwimmen?

Weder noch: Es handelt sich um drei hinternander liegende Hochwasserrückhaltebecken, die durch das Bächlein des „Krebsgrabens“ verbunden sind. Sie wurden 1972 aus mehreren natürlichen kleinen Weihern angelegt, um das Wohngebiet Goldenbühl samt Berliner und Lahrer Straße bis hin zur Brigach bei Starkregen vor Überschwemmungen zu schützen.

Hochwasserschutz in Gefahr

Doch dieser Hochwasserschutz ist in Gefahr. Bei einer Sicherheitsprüfung der Bauwerke in den Jahren 2014 bis 2017 wurden an allen drei Becken gravierende Mängel im Bereich der Damm- und Betonbauwerke festgestellt.

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Aufgrund dieser gravierenden Mängel ist es durchaus möglich, dass es bei einer großen Wasserbelastung „zu einem Dammbruch kommt und somit die unterhalb der Dämme befindlichen Bereiche unkontrolliert geflutet werden“, heißt es in einer Bestandsaufnahme der Stadt, die jetzt den Ausschüssen des Gemeinderates vorgelegt wurden.

Wühlarbeit eines bekannten Nagers

Offenbar haben zu den Schäden auch Biber beigetragen, die sich in diesem Areal vermehrt haben. Durch die Ansiedlung des Bibers und seiner Wühltätigkeit bei den Dämmen, so hieß es bereits 2017, habe sich der Zustand der Rückhaltebecken erheblich verschlechtert.

Der Biber soll schuld sein, dass die Dämme der Regenrückhaltebecken nicht mehr dicht sind. Hier ein Symbolbild.
Der Biber soll schuld sein, dass die Dämme der Regenrückhaltebecken nicht mehr dicht sind. Hier ein Symbolbild. | Bild: unbekannt

Bereits 2019 hat die Stadt aufgrund des Schadensbefunds den unteren Teich, der in der Nähe der ehemaligen Jugendherberge in der St. Georgener Straße liegt, umfangreich sanieren lassen.

Dieses Wasserrückhaltebecken am Krebsgraben ist das unterste und liegt in der Nähe der ehemaligen Jugendherberge (im Hintergrund). Es ...
Dieses Wasserrückhaltebecken am Krebsgraben ist das unterste und liegt in der Nähe der ehemaligen Jugendherberge (im Hintergrund). Es wurde bereits 2019 saniert. | Bild: Hans-Juergen Goetz

In einem zweiten Bauabschnitt sollen nun die beiden anderen Becken saniert werden, um den Hochwasserschutz wieder zu gewährleisten. Die Ausschreibung der Bauarbeiten ergab, dass hier Kosten von annähernd zwei Millionen Euro auf die Stadt zukommen. Darin enthalten sind auch Baumfällarbeiten, ökologische Ausgleichsmaßnahmen zur Waldumwandlung und die Wiederherstellung von Wegen und landwirtschaftlichen Flächen.

Stadträte stimmen geschlossen zu

Der Verwaltungsausschuss stimmte dem Vorhaben am Mittwoch, 19. April, einstimmig und ohne Diskussion zu. Für den laufenden Doppelhaushalt 2022/23 der Stadt bewilligten die Stadträte etwa 1,65 Millionen Euro. Die Restsumme soll im nächsten Doppelhaushalt finanziert werden.