Schon lange setzt sich Wilfried Steinhart für den Erhalt des „Hölzlekönigs“ ein. Der Villinger will nicht, dass das historische Gebäude dem Erdboden gleich gemacht wird.

Stopp, der „Hölzekönig“ muss bleiben: Schon seit 2017 versucht Wilfried Steinhart aus Villingen, den Abriss des Gebäudes zu ...
Stopp, der „Hölzekönig“ muss bleiben: Schon seit 2017 versucht Wilfried Steinhart aus Villingen, den Abriss des Gebäudes zu verhindern. | Bild: Hahne, Jochen

Und tatsächlich: Der „Hölzlekönig“ spielt in der Geschichte Villingen-Schwenningens eine wichtige Rolle. Als die beiden eigenständigen Gemeinden aus Baden und Württemberg eine gemeinsame Stadt wurden, wurde dies symbolisch an der dann nicht mehr existenten Grenze besiegelt. Und diese Grenze verlief dort, wo noch heute der „Hölzlekönig“ ist. Deswegen und weil das Gebäude einen Kontrast zum neu gebauten Klinik- und Hotelkomplex darstellt, kämpft Steinhart für dessen Erhalt.

Über den Erhalt des Gebäudes entscheidet die Rebholz-Immobiliengruppe aus Bad Dürrheim. Was hat die mit dem „Hölzlekönig“ vor? „Derzeit befindet sich ein Speiselokal im Gebäude. Das bleibt auch erst mal so“, sagt Michael Rebholz dem SÜDKURIER. Das Verhältnis zum Pächter sei gut, so lange der das Lokal betreiben will, könne er es tun.

Vor fast 50 Jahren besiegelten Villingens Oberbürgermeister Severin Kern und sein Schwenninger Amtskollege Gerhard Gebauer symbolisch ...
Vor fast 50 Jahren besiegelten Villingens Oberbürgermeister Severin Kern und sein Schwenninger Amtskollege Gerhard Gebauer symbolisch die Fusion der Städte. Das Bild lagert im Stadtarchiv VS, im Hintergrund ist der „Hölzlekönig“ zu sehen. | Bild: Stadtarchiv Vs

Klar ist aber auch: „Wenn es gravierende Schäden am Gebäude geben sollte, werden die nicht mehr repariert. Das lohnt sich wirtschaftlich nicht. Dann würden wir das Gebäude zurückbauen. An den Ort kommen dann Parkplätze“, so Rebholz weiter.

Stadt gibt kein Geld

Dem Villinger Steinhart gefällt das nicht und so hatte er sich bereits in der Vergangenheit an Ex-Oberbürgemeister Rupert Kubon gewandt. Der hatte Steinhart im November 2017 schriftlich zugesichert, sich für den Erhalt des Gebäudes einzusetzen – auch wenn für dieses keine Denkmalwürdigkeit bestehe. Kubon schrieb damals aber auch sinngemäß, dass die Stadt VS für den Erhalt kein Geld ausgeben könne.

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Kubon ist zwar kein OB mehr, aber Vorsitzender des Geschichts- und Heimatvereins Villingen. In dieser Funktion antwortete er jüngst erneut auf einen Brief Steinharts. Dort schreibt Kubon, dass der Vorstand den „Hölzlekönig“ würdigen will, es aber – wie bereits vor vier Jahren erwähnt – keine Denkmalwürdigkeit des Gebäudes gibt.

Würdigung zum Stadtjubiläum

Der Verein möchte daher mit einer Infotafel auf die historische Bedeutung des Ortes und des Gebäudes hinweisen. Außerdem soll der Platz in den Geschichts- und Naturlehrpfad besonders eingebunden werden. Es habe bereits Gespräche mit dem Schwenninger Geschichtsverein gegeben. Der habe seine Zustimmung signalisiert. Das Ganze, so Kubon in seinem Schreiben weiter, könnte auch ein Projekt im Rahmen des 50-jährigen Städtejubiläums im kommenden Jahr sein.

Für Steinhart ist die Infotafel „in Ordnung“. Um die gehe es ihm aber nicht wirklich. „Ich freue mich, dass das Gebäude vorerst erhalten bleibt. Ich wünsche mir aber, dass es dauerhaft besteht. Man würde ein solches Haus in der Villinger Innenstadt ja schließlich auch nicht einfach so abreißen.“