Während sich die meisten Menschen über die hochsommerlichen Temperaturen freuen, sind die Mitglieder der Anglergesellschaft Villingen nicht zufrieden mit der Hitze. „Für die Fische ist das ein eindeutiger Stressfaktor“, berichtet Vorsitzender Christian Föhrenbach. Die Angler beobachten die Lage in der Brigach und verschiedenen Weihern mit Argusaugen. Zu schaffen macht den Fischen der niedrige Wasserstand und der aufgrund der Hitze geringe Sauerstoffgehalt im Wasser.

Erste Hilfsmaßnahmen: „Wir haben natürlich schon reagiert“, berichtet Christian Föhrenbach. So haben die Angler beispielsweise für ihren Aufzuchtweiher bei Stockburg eine Belüftungsanlage beschafft. Eine Art Paddel wälzt das Wasser um und sorgt so für einen höheren Sauerstoffgehalt. Die Anschaffung eines solchen Gerätes belastet natürlich die Vereinskasse, wie Föhrenbach betont. Am Eisweiher haben die Technischen Dienste in Absprache mit den Anglern warmes Oberflächenwasser abgelassen. „Wenn es dann regnet, bleibt das Regenwasser im Weiher und kühlt die Temperatur etwas herunter.“ Möglich ist dies, weil es am Eisweiher einen Abfluss für das Oberflächenwasser gibt. Noch geht es den Fischen dort gut, die Angler beobachten dies genau. „Aber tun können wir nicht viel, es bringt ja nichts, die Fische umzusiedeln, die Lage ist ja überall prekär“, betont Föhrenbach.

Im Eisweiher ist die Lage noch einigermaßen entspannt, die Anglergesellschaft beobachtet die Lage dort genau. Das Bild zeigt Mitglieder ...
Im Eisweiher ist die Lage noch einigermaßen entspannt, die Anglergesellschaft beobachtet die Lage dort genau. Das Bild zeigt Mitglieder des Vereins bei der großen Umsiedlungsaktion der Fische, hierzu wird das Wasser abgelassen, die Fische werden grob vorsortiert und zunächst in große Bottiche umgesiedelt und später gezählt. Später geht es in die Donau. | Bild: Sprich, Roland

Der Vorsitzende der Anglergesellschaft sieht die Lage für die Zukunft eher pessimistisch. „Die Lage für die Angler und die Bedingungen werden sicher nicht besser, da ist vieles im Umbruch.“ So ändert sich durch den Klimawandel beispielsweise schon der Fischbestand in der Brigach. „Die Brigach war immer ein reines Forellengewässer.“

Forellen mögen es aber lieber kühl, steigen die Wassertemperaturen suchen sie sich Stellen, wo das Wasser tiefer und auch kühler ist. „Sie wandern also weiter Richtung Quelle.“ So genannte Weißfische, dazu gehören Karpfenarten, fühlen sich bei höheren Temperaturen wohler. So gibt es also in der Brigach vermehrt Döbel oder Rotaugen, was eigentlich klassische Donaufische sind. Kritisch wird die Lage gerade für Forellen bei Wassertemperaturen ab 25 Grad. Für Weißfische sei dagegen eine Temperatur von sogar 30 Grad „kein Problem“. Föhrenbach weiß aus Erfahrung, dass die höchsten Wassertemperaturen normalerweise erst Ende August und Anfang September erreicht werden. „Da könnte sich die Lage nochmals verschärfen.“ Bis jetzt sei man mit einem „blauen Auge“ davon gekommen.

Wie Christian Föhrenbach berichtet, gehen die Angler im Moment ihrem Hobby noch nach: „Natürlich gehen wir noch angeln – aber immer mit einem wachsamen Auge.“ Wenn er einen Wetterwunsch äußern dürfte: „Tagsüber sonnig, aber nicht zu heiß und abends oder nachts dann Regen mit einer deutlichen Abkühlung.“ Da würden sich auch die Fische wieder wohl fühlen.