Wie eine weitere Perle reiht sich das nächste Konzert in der Waldkulturscheune bei den Spitalhöfen nach langer pandemiebedingter Pause auf die edle Kette der Veranstaltungen „Sommer in VS“. Mit dem renommierten Barockensemble Armoniosa aus dem italienischen Piemont bietet die Waldkulturscheune am 19. Juni erstmals der internationalen Musikszene eine Plattform. Das seit langem geplante Konzert bietet unter dem Motto „Un viaggio virtuoso con Vivaldi“ (Eine tugendhafte Reise mit Vivaldi) Werke des benannten Komponisten sowie Stücke von Johann Sebastian Bach und Heinrich Ignaz Franz von Biber. Besonders interessant dabei dürften die Klänge aus einer kleinen Orgel sowie einem volltönenden Cembalo den Ohren schmeicheln. Beide Instrumente hat eines der Ensemblemitglieder nach historischen Vorbildern gebaut bzw. restauriert. Das fünfköpfige Ensemble Armoniosa hat sein Können bereits auf zahlreichen internationalen Bühnen eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
In einem Gespräch mit dem SÜDKURIER umriss Friederike Bauer in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende des Vereins Waldkulturscheune und deren die künstlerische Leiterin die zurückliegende Zeit während der Coronabeschränkungen. „Leider mussten alle geplanten Veranstaltungen ausfallen. Und ich freue mich sehr, dass es nun wieder möglich ist, den Freunden der Waldkulturscheune einen besonderen musikalischen Leckerbissen anbieten zu können.“
Die vergangenen Monate hatte die bei der Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz engagierte Bratschistin reichlich Zeit in ihrer Heimat in den Spitalhöfen verbracht. Nicht nur neue Ideen, sondern auch ganz praktische Veränderungen lassen nun die Waldkulturscheune zu einem wahren Ort der Kultur in der Natur werden. Umringt von duftenden Naturblumenwiesen und uralten Bäumen strahlt dieser Ort eine besondere Atmosphäre aus. Wartet der neu zu gestaltende Parkplatz noch auf den Abschluss des Genehmigungsverfahrens, konnte im benachbarten Herzogenweiler eine Übernachtungsmöglichkeit für auswärtige Künstler und Konzertgäste gefunden werden. Auch die Medienpräsenz im Internet und den sozialen Netzwerken konnte Friederike Bauer ausbauen. Ihre Freude über das neue Logo für die Waldkulturscheune verbindet sie mit großem Dank an den Grafikkünstler Johannes Braig aus Stuttgart.

Großflächige Folien unterstreichen die Kombination von Wald und Kultur an diesem besonderen Konzertort. Musikseminare und auch Yoga-Kurse sind der Homepage zu entnehmen. Nicht ohne Stolz verweist die Künstlerin auf ihre Idee der Wandelkonzerte, bei denen verschiedene Ensembles oder Solisten in der Scheune, der Hofkapelle oder im weitläufigen Garten an unterschiedlichen Orten ihr Können zu Gehör bringen. Inzwischen liegen mehrere Anfragen aus der Welt von klassischer und zeitgenössischer Musik bei ihr auf dem Tisch. „Diese in die Jahresplanung 2022 einzubauen fordert ein hohes Maß an Organisationaufwand“, so Friederike Bauer.
Zunächst verweist sie jedoch auf das Openair-Konzert „Pariser Flair“ am 9. Juli sowie auf das Kinderwandelkonzert am 17. Juli. Um 11 Uhr und um 15 Uhr werden Kinder für Kinder ihre Instrumente erklingen lassen. Dieses Konzert wird in Verbindung mit der Nachsorgeklinik Tannheim organisiert. Der Erlös des Kinderkonzerts kommt denn auch der Klinik zugute. Aufgrund der Wandelkonzert-Idee hat Bauer einen Förderantrag beim Förderprogramm Landmusik des Deutschen Musikrat gestellt.